Von der Auswahl bei Urnen und Winnifriede im Netz

Mittwoch - Im Urnenladen ists wie im Super-Center: Das Billige steht unten, damit man sich vor dem günstigen Preis verbeugen muss.

Das Exklusive steht oben. HIER AUF SAMT. ODER DEZENT AUSGELEUCHTET.

O.k. Herr Normalbürger kommt ja nicht täglich dazu, eine Urne zu shoppen. Urnen sind kein Diät-Jogurt. Und keine Zwiebeln. Urnen sind etwas Hehres. Etwas Einmaliges. ETWAS FÜRS LEBEN! (Von aussen betrachtet.)

Erschienen am: 
Donnerstag, 2. Februar 2006

Von der Ankunft in Havanna und dem frühen Jorge

In Kuba regnets.
Ich habe mir alles irgendwie anders vorgestellt.
Bernsteinfarbene Rumgetränke. Bunt gekleidete Kubanerinnen. Feurige Männer mit dem fidelen Kampfgeist der beseelten Revolutionäre und immer eine dampfende Havanna zwischen den Zähnen. Und Sonne. Vor allem Sonne.
JA DENKSTE. REGEN BEI ANKUNFT. Die nassschwüle Luft wie im Hamam zu Hammamed!
DAZU DIESE SELTSAME KUGEL, DIE AUSSIEHT WIE EIN SCHWARZ GEWORDENES KINDERÜBERRASCHUNGSEI.
Und zu welcher nun der Zollbeamte gähnend nickt: «LOOK AT THAT!»

Erschienen am: 
Samstag, 19. Februar 2011

Von der abgemagerten Liesel und der Hundeleiche ?

Liesel sah arg aus.
Unsere Salzburger Wonne hat an Kilos eingebüsst. Und an Falten zugewonnen.
Dort, wo sonst die Backen glänzten wie Südtiroler Mostäpfel, sieht jetzt alles plissiert aus ? wie ein öster­reichischer Trachtenrock. Nur der Balkon richtete sich noch triumph-gestützt zu IHM, um sein üppiges Naturgeschenk im Himmel zu preisen.

Erschienen am: 
Dienstag, 24. September 2013

Von der abgeblasenen Homestory und dem ungeblasenen Piccolo

Montag - Wieder mal Zoff wegen Homestorys. Monika möchte mit ihrem people-tv-team meinen Ostertisch aufnehmen: «? dazu interviewen wir noch ein paar Gäste. Wir zeigen, wie du das Besteck polierst. Und deine Ostereier färbst?» «Ich färbe meine Eier nicht?»

Erschienen am: 
Donnerstag, 23. Februar 2006

Von den vielen Wegen der Natur und Murmeltieren?

Natur ist herrlich.
WUNDERBAR.
So natürlich natür.
Ich finde es ganz richtig, dass wir zu unserer Natürlichkeit Sorge tragen sollen.
Wo ich aber total keinen natürlichen Sinn in der Sache erkennen kann, ist, wenn man einen 66-jährigen, übergewichtigen Zigarrenraucher auf eine Alp schleppt, nur um ihm zu sagen. «Do hett?s de gwiis amme Munggeni?»

Erschienen am: 
Dienstag, 20. August 2013

Von den vielen Toten an Weihnachten... und Signierstunden

Wer schreibt: UNTERSCHREIBT. Und zwar alles, was er geschrieben hat. DAS IST DIE STRAFE FÜRS SCHREIBEN!
Man muss sich das so vorstellen: Irgendwann ruft ein Verleger an. Und bellt in den Hörer: «Was denken Sie sich eigentlich? Sie Faulsack! Das Christkind steht vor der Tür. Und Sie haben immer noch kein Manus geschickt!» VERLEGER SIND NIE UM LÜGEN VERLEGEN. Denn erstens steht das Christkind nicht. Es fliegt! Also: Draussen fliegt das Christkind um die Tür.

Erschienen am: 
Samstag, 20. November 2010

Von den valenzianischen Spitzen und Kurzschluss bei Hochzeit...

Donnerstag - Seit mir der kleine Benigno - er hat Schuhgrösse 35 und die Macho-Allüren eines zustechenden Stierkämpfers - seit Benni mir also Valencia gezeigt hat, wehen mich die Winde immer wieder hierher.
Valencia ist berühmt für seine blasenden Winde. Hier bläst einem immer einer um die Ohren. Ich sage nur: ALINGHI.
Überhaupt wird viel geblasen. Valencia ist nämlich die Stadt der Fallas. Und jede von diesen Fallas hat ihre eigene Blaskapelle. Wo?s in Basel trommelt und pfeift, bläst es in Valencia.

Erschienen am: 
Donnerstag, 18. Oktober 2007

Von den süssen Ohren und Rieseneiern...

Freitag - Keine Frage: die Ohren sind das Beste. Ich beisse immer zuerst die Ohren ab. Da bin ich der Mike Tyson bei den Schoggihasen.
Natürlich baut mein Arzt da gleich die Krise: "Herr -minu - wir stehen mit einem Bein im Alterszucker und mit dem andern im Übergewicht. WOLLEN WIR DIE KRANKENKASSE NOCH LANGE SCHÄDIGEN!".
Dann legt er die Stirne in Nudelfalten und zieht seine buschigen Brauen zusammen, wie Tante Finni, wenn ich wieder mal ihre Gutzi-Dose leergehoovert hatte: "SO GEHT DAS EINFACH NICHT!".

Erschienen am: 
Dienstag, 15. März 2005

Von den Skitagen in Adelboden und wies zur Hütte kam

Donnerstag Adelboden rüscht sich auf, wie die Hure vor dem Strich.
Ich meine: überall Fahnen. Überall Glühwein. Und überall das Lied vom Vogellysi.
Dazwischen dann ein paar Skifahrer, die Autogramme ausschütten wie die Novartis Dividenden. Und natürlich: die dazu passenden Fans. Sie haben ihre Gesichter angestrichen, als hätte uns Halloween doch nochmals eingeholt und es ginge zu Harry Potters Polterabend.
NA JA? JEDEM DAS SEINE UND MIR KEINEN NEID! Aber das muss ich ja nun wirklich nicht haben.

Erschienen am: 
Donnerstag, 24. Januar 2008

Von den Ravioli aus der Büchse und MAMMA MIA

Donnerstag Kochen war nicht gerade das, was in unserer Familie als «stärkste aller Begabungen » aufgeführt worden wäre. Im Gegenteil. Ich bin neben Büchsenöffnern, Hero-Ravioli und Stocki-Pulver aufgewachsen.
Mutters «Hausmacher-Sugo» war eine wässrige Sauce in der Farbe eines TATORT-Blutopfers. Der «Sugo» von damals schneite übrigens aus einem Knorrbeutel pulverisiert ins Wasser.
HITZE. RÜHRUNG. FERTIG.

Erschienen am: 
Donnerstag, 21. Februar 2008

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