Von Cliché-Bildern bei Rigoletto, grünen Männchen und Fonduefressern

Montag - Erkundige mich bei Sigfried, dem legendären Opernkritiker mit den B-Dur-Ohrenläppchen, nach «Rigoletto».
Rigoletto ist kein neuer Schokoriegel. Es ist eine Oper von Herrn Verdi, in welcher der bucklige Vater die eigene (makel- und buckellose) Tochter im Sack ersticht.
Natürlich weiss er nicht, dass die Tochter drin steckt - nicht Herr Schibli. Sondern der Vater.

Erschienen am: 
Donnerstag, 26. Januar 2006

Von Catherines Hochzeit und Hosen in Froschgrün

Donnerstag - Als Catherine mir in ihrer unmissverständlichen Art kundtat: «Ich werde heiraten, und Du wirst Dir zum Fest etwas Anständiges an den Ranzen werfen», da wusste ich: ES BESTEHT HANDLUNGSBEDARF.
«Ich habe nichts anzuziehen!», jammere ich bei Innocent am Frühstückstisch, als der wieder sein Dreiminuten-Ei auslöffelt und den Dotter so in seinem Schnauzer verschmiert, dass Letzterer arg vergackeiert aussieht.
«Sag mal etwas Neues», nuschelt es aus dem Eigelb hervor.

Erschienen am: 
Donnerstag, 10. Mai 2007

Von Bruna, der Alleinunterhalterin und den Wundern von Abano

Donnerstag - Evchen wollte eben eine happige Portion von der fetten Schinken-Lasagne, über welche der Mozzarella sich wie eine Schneelandschaft ergossen hatte, reinschieben, da erstarrte die Gabel sekundenlang in der Luft. Und die Tomatensauce klatschte mit einem saftigen Flutsch auf den üppigen, dunkelgewamsten Vorbau meiner Freundin.

Erschienen am: 
Donnerstag, 16. Februar 2006

Von britischen Mietern auf der Insel und einem zerstörten Haus

«KATASTROFA... KATASTROFA... NIE MEHR!», brüllte Gianni, als wir mit Sack UND Pack auf der Insel vorfuhren.
«DAS ALLERLETZTE!», weinte unsere Zugehfrau Lida. «Lieber gehe ich für euch Tomaten verkaufen. ABER SO ETWAS: NIE MEHR!»
Also «so etwas» war eine nette englische Familie. Wie direkt aus der Fernsehserie «Little Britain» entstiegen. Sie haben für die Sommersaison unsere Hütte am Meer gemietet.

Erschienen am: 
Sonntag, 7. Oktober 2012

Von Bloomingdale und einem Besuch im Central Park

Donnerstag - «Es gibt nichts in New York, was wir in Basel nicht auch hätten!», brüllte Innocent ins Telefon.
Und weiter: «Nimm Baldrian gegen Deinen Einkaufsrausch... bedenke, dass in unserem Haus kein einziges Fleckchen mehr für einen Glimmerfrosch, lila Gartenzwerg oder goldenes Teeservice frei ist. UND WENN DU WIEDER MIT DIESEN VITAMIN-TONNEN AUFKREUZT, IST ES EH NUR FÜR DIE VÖGEL...»

Erschienen am: 
Donnerstag, 14. Juni 2007

Von bitteren Orangen und eidottrigen Mimosen

Donnerstag Wie untergehende Sonnen hängen nun die Orangen an unsern Bäumen. Daneben duftets nach Fasnacht und dem Comité-Spiel der Karten: Wir mischen auf! Die Mimosen, zart wie wochenalte Küken und eidottrig im Couleur, haben ein etwas arg starkes Parfüm. Aber der salzige Wind, der vom Meer herweht, fegt alle falsche Romantik wieder weg und bringts auf den nüchternen Punkt:
ARBEIT!

Erschienen am: 
Donnerstag, 17. Januar 2008

Von Beeren für Nubya und einem Frühaufsteher mit Affe

Samstag - Samstag penne ich durch. Zusammen mit Nunu.
Nunu ist nicht der und das, was Sie glauben. Nunu ist mein Schmusetier. Ein Plüschaff mit Glasknopfaugen und einem sägemehlartigen Innenleben.
Das Innenleben von Nunu kehrt sich langsam nach aussen und schüttet seine Substanzen auf meinen Bauch. Nunu ist wie alle Schmuseaffen mit dem Herrchen in die Jahre gekommen - nun hat er (Nunu!) so manche undichte Stelle.

Erschienen am: 
Dienstag, 18. Januar 2005

Seiten