Der bekannteste Basler Kolumnist hört auf zu schreiben. Im Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT erzählt -minu, wie der Geldadel in der Stadt seine Macht ausübt, weshalb der FC Basel alle verrückt macht und warum er sich als schwuler Mann nie diskriminiert fühlte.
Artikel
Es gibt kaum eine Tageszeitung der Schweiz, für die ich nicht schon als "Gast" geschrieben habe oder schreibe - das können Glossen oder Reportagen sein.
In der Sonntagszeitung, der NZZ am Sonntag , dem Tagesanzeiger, der Weltwoche, der Schweizer Illustrierten und in 50plus erschienen:
Das "Les Trois Rois" ist Schweizer «Hotel des Jahres 2016».
Die «SonntagsZeitung» hat das beste Hotel gekürt. Kolumnist -minu über das edle Haus, das fast alle Träume erfüllt.
«Bonzen-Kasten!» – Vater spuckte seine Brissago-Krümel in hohem Bogen in Richtung Grossbasler Seite. Das Spitzmündchen der Schwiegermutter hinter dem feinen Tüllschleierchen zischte böse: «…mein Gott. Der Mülleimer meldet sich zu Wort!»
Von Mailänderli aus der Gutzibüchse bis zu den Iles flottantes – die Feiertage sind ein Fest der Schleckmäuler
Im August wird die lezte -minu's Monat-Sendung erscheinen.
Nach 15 Jahren TV kommt der Schlusspunkt - und das ist gut so.
Die TV-Sendungen haben mir stets Spass gemacht. Und dem Publikum anscheinend auch.
ABER MAN SOLL AUF HÖREN, WENN'S AM BESTEN IST.
Und schliesslich will ich nicht noch als Mumie vor der Linse stehen.
Danke, dass ich so oft bei Euch daheim zu Gast sein durfte.
-minu
Kurz vor seinem Lebensende stiftete Giuseppe Verdi einen Palazzo für alte Sängerinnen und Sänger – ein Besuch.
Sie ist nicht lustig. Sie ist nicht sexy. Und doch fiebern Tausende Basler dem Montagmorgen entgegen - Schlag vier Uhr beginnt die Fasnacht. Touristen fragen sich, was das seltsame Treiben soll. Der Urbasler -minu erklärt den Brauch
Alzheimer, das ist einer, der vergisst, und einer, der nicht vergessen kann. Vom Leben und dem Umgang mit einer Krankheit, aus der es kein Zurück mehr gibt.
Lieber Péguy,
Getauft haben sie dich in Clermont-Ferrand André Louis Péguillet. Aber hier, in Basel, hat dich keiner so gerufen. «Péguy» – das wurde dein zweites Ich. Und «Péguy» wurde einer der Farbtupfer unserer Stadt.
Sie nennen das jetzt Kolumnen. Ich meine, früher hiess es einfach "Schreib noch ein Geschichtlein".
Jetzt tönt die Sache wie kurz vor dem Purlitzer-Preis.
Heute morgen ist die Zahnbürste schon wieder falsch herum da gestanden.
Ich meine: Kopf nach links.
Als Hilde Herbst ihre Familie verliess, merkte es nur Waltraud. Waltraud war die Meersau.
Die Kinder hatten Hilde so tierisch gelöchert, bis Hilde kein Gramm Widerstandskraft mehr hatte und Waltraud gekauft wurde.
Es war ein strahlender Frühlingstag.
Karl-Heinz hatte gutgelaunt die Zeitung aus dem Briefkasten gefischt. Nun hockte er sich an den Frühstückstisch und wartete auf den köstlichen Duft der Frischback-Weggli, die seine Gertrude jeden morgen aus dem Ofen zog.
Er wartete umsonst.
Sieben Uhr morgens. In Lari, dem 8000-Seelendorf zwischen Pisa und Livorno auf einem kleinen Hügel der Maremma ruft die Kirchenglocke die Leute zum Gebet. Sie ruft auch Dino - ihn allerdings an die Maschine.
Die Menschenschlange im kleinen Eckgeschäft steht bis auf die dunkle Gasse. Die Leute warten geduldig. Untypisch für Italien. Noch untypischer für Genua.
Seit drei Minuten schon steht er hinter Hildi's Frühstückteller.
Die dicke Metzgerfrau hebt das Beil. Dann schlägt sie zu. Der Kopf von Lega-Führer Bossi donnert zu Boden.
Der erste Eindruck von Turin ist wie ein trüber Wintertag: kalt. Grau. Und diese melancholische Tristezza, die man in all diesen Städten findet, wo der Glanz vergangener Epochen wie eine Opferkerze erloschen ist.
Fragt man irgendwelche Gourmetpäpste nach den Leckereien aus dem Piemont, so kratzen die sich überlegen am Bart: "Tartuffo bianco - ist ja klar".
Diese Falten-Lachgeschichte hat -minu für das Magazin «50plus» verfasst.
Ganz klar: Basel tickt anders. Das fängt schon damit an, dass die Basler den Tick haben, Basel würde anders ticken.
Für Basler ist Basel immer "der spezielle Kick". Und "der andere Tick". Das "typisch Basel" lassen wir uns nicht nehmen. D a s nicht.