Von einer Gedenkminute bei Mosi und dem Halt vor Brno...
Dienstag - Stehe erschüttert vor Mosis Geschäft an der Maximilianstrasse. Und sehe nur Packpapier.
Eigentlich waren wir ja für ein Interview verabredet gewesen. Der Mosi wollte nämlich nun auch auf Frauen machen. Und eine Damen-Linie herausgeben.
DANN KAM DER BÖSE MANN MIT DEM SATTEN GRIFF.
Und jetzt stehe ich vor Packpapier.
Von einer Festtagstafel und ganz trockener Gans...
Donnerstag Oh Stress lass nach!
Also diese paar Wochen vor dem Halleluja-Singen sind ja immer reinster Horror.
ZUMINDEST FÜR MICH.
NO HALLELUJA AT ALL (das war Englisch!)
Innocent hat den Horror dann erst im Januar, wenn die Rechnungen aller Lebensmittelhändler, Blumenlieferanten und Süssbäcker reintrudeln.
DAS WIRD KEIN SCHÖNER JANUAR. DENN ICH HABE GROSS ANGERICHTET.
Von einer Ente an der Fasnacht und der Flucht danach
Donnerstag - Wenn Innocent heute Morgen die Koffer packt und die Fasnacht flieht, so wie er sie immer flieht, dann hat dies seinen Grund. UND JETZT ATME JEDER GANZ TIEF DURCH: DER GRUND IST EINE ENTE!
Ich meine: Er hat Fasnacht nie gemocht. Ok. Habs akzeptiert. Ich mag ja dieses Fondue, das er sich beim Marieli auf der Rigi tonnenweise reingabelt, auch nicht.
Von einer ausgelaufenen Shampooflasche und Goethe
Die Abreise vollzieht sich immer hektisch. ABER DER TOTALE WAHNSINN ? SAG ICH EUCH!
Natürlich ist Innocent noch nicht startklar. Das Nervenbündel hat sich in der unruhigen Vollmondnacht wieder mit dieser Schlaftinktur vollgeschüttet. Und nun gurgelt er am Morgen in Trance herum: «Wo sind meine Socken!»
Klar? ER braucht ja nicht zu fahren. Er fährt nur bei. Und schiesst seine Kommentare ab, als hätte er das Steuer in der Hand: «Hier ist 50? es hat geblitzt. ALSO DIESE BUSSE BEZAHLE ICH NICHT AUCH NOCH?»
Von einem unerwünschten Dreirad und Taxibons
Sonntag NEIIIN. DAAAAS NICHT!
Wir reden vom Rad. Doch dem Rad ist die ungekürzte Velogeschichte vorangefahren.
Markus kreuzte auf. Markus ist der jüngste meiner Vettern. Ebenfalls total auf Sport und so. Ich meine: ganz die Seite meines berggehenden Vaters! Dieser hat ja die Jungfrau auch stets vor dem Sonnenaufgang bestiegen.
Von einem Trip in den Urwald und «Behind The Sun»
Als ich hörte, dass Arthur Cohn im Basler Eldorado eine Filmwoche startet, musste ich an «Behind the Sun» denken. Von allen Cohn-Filmen ist er mir der liebste. O. k. Ich liebe alle seine Filme. Auch «Central Station». Cohn hat der brasilianischen Filmszene wieder Atem eingehaucht. Das haben auch die neidischsten Cohn-Meckerer nie weghusten können.
Von einem Stierkampf in Valencia und zwei Ohren
Donnerstag - Valencia ist eine wunderschöne Stadt. (Damit ist dieser Satz geschrieben, den ich dem Ufficio del Periodico zugestanden habe, damit sie mir eine Eintrittskarte zum Stierkampf besorgen.)
Von einem seltsamen Besuch und falschen Königinnen
Montag - «?und weshalb schliesst du nie die Türe ab? Mit den Einbrechern ist es im Januar wie mit den Ausverkäufen: Sie haben Saison. Und warten auf die Dummen. DU BIST DER DUMME!» Soweit Innocents Wort zum Tag.
Demonstrativ dreht er den Schlüssel zur Haustüre um.
Linda hingegen wirft demonstrativ einen Blick zum Himmel (obwohl von dort kaum Hilfe zu erwarten ist).
Und ich kehre allem demonstrativ den Rücken.
Soll keiner sagen, die Zeiten der Demos seien vorbei.