Von der Wildsaujagd und guten Vorsätzen

Mittwoch - Hugo schmollt. Immer, wenn er bei «Tschau Sepp» rückwärts macht, hat er einen dicken Hals.

Innocent ist das Resultat gleichgültig. Er bekommt nach dem dritten Grappa eh nichts mehr mit. Aber den Dummen gibt ERs im Schlaf. Innocent ist gespickt mit Bauer und Ass wie Tante Huldis Braten mit den Speckwürfeln. Das macht den trockenen Hugo nur noch madiger.

Erschienen am: 
Dienstag, 4. Januar 2005

Arthur Cohn - Der Mann mit den Träumen

Der Filmproduzent Arthur Cohn ist Weltbürger und seine Erfolge sind legendär: Sechsmal wurde er in Hollywood mit dem «Oscar» ausgezeichnet. Zudem wurde er für sein Schaffen in aller Welt geehrt. Trotz seiner vielen Aktivitäten in Hollywood lebt Arthur Cohn nach wie vor in seiner Heimatstadt Basel.
Die erweiterte und bearbeitete Neuauflage dokumentiert das Lebenswerk Arthur Cohns.

Von der Wildsau-Invasion und entschlossenen Jägern

Donnerstag Der Schrei gellte durch den frühen Morgen.
Ich lag im Bett. Meine Träume gingen in Richtung Butler mit Silbertablett, sanftes Klopfen an der Tür, gedämpfte Stimme: «Schöner Herr, darf ich die Vorhänge öffnen... hier kommt der erste Espresso... es ist ein wunderbarer Morgen...»
DIE WIRKLICHKEIT IST EINE MIT PLASTIK REPARIERTE FENSTERSCHEIBE. UND STATT DER TÜRE EIN LOCH, WEIL DIE HOLZWÜRMER KOHLDAMPF HATTEN.
Und der Butler? Ich wäre schon glücklich, wenn der Staubsauger funktionieren würde.

Erschienen am: 
Samstag, 17. Oktober 2009

Von der Wildsau auf dem Kühler und Fernsehen

Ich bin kein Fernseher. O.k. Das sagen alle. Der gute Ton in diesem Jahrhundert heisst:
«NATÜRLICH SIND WIR KEINE FERNSEHER? WIR SIND JA NICHT BLÖD.»
Aber auf der Insel, da tickt eben alles anders. Irgendwie ausserplanetarisch. WIR LAGERN DIE BEINE HOCH. ZIEHEN DIE ALTEN ANISBROTE REIN. UND FREUEN UNS ÜBER GLANZ UND GLORIA. ES IST DER EINZIGE GLANZ WEIT UND BREIT. UND AUCH DAS EINZIGE GLORIA!

Erschienen am: 
Samstag, 15. Januar 2011

Von der Weigerung, den kochenden Etna zu besteigen

«Morgen bringe ich dich auf den Etna», sagt Umberto.
«Das bringt nichts!», sage ich.
Ich bin nur dort wohl, wo der Boden unter meinen Füssen nicht wackelt. Niemand um mich herum dampft. Und nicht alle zwei Sekunden etwas explodiert.
«Jeder geht mal auf den Etna», beharrt Umberto.
«Er ist ein Weichei», höhnt Lucia, dieses fiese Rabenaas, «der dicke Stinker hat doch Angst, dass der Vulkan ihm die Eier abkocht!»
UND SO EINE ORDINÄRE SCHNEPFE WILL UMBERTO ZUM TRAUALTAR FÜHREN!

Erschienen am: 
Dienstag, 26. November 2013

Von der Waldweihnacht und dem unauffindbaren Baum...

Als da mein fiter Vetter Tom die Sache mit der Waldweihnacht in die Runde warf, waren alle begeistert.
ICH NICHT.
«NICHT MIT MIR!», gab ich den weihnachtlichen Tarif durch. Und war mir voll bewusst, dass der schwer wog? mindestens so schwer wie meine Päckchen. Denn ich bin der Einzige, der in dieser Weicheierfamilie, wo man sich gegenseitig Gutscheine und Geldcouverts zuschiebt, noch richtige Geschenke mit Glanzpapier und Schleife macht.

Erschienen am: 
Mittwoch, 24. Dezember 2008

Von der Villa degli Sposi und Baci

Italienische Hochzeiten haben einen Hauch von Oper und Jahrmarktkarussell. Stets muss einer etwas singen. Und immer wieder klingelt ein Glöckchen.
Die mittelalterliche Kirche ist angenehm kühl, während draussen der Asphalt kocht und die Tauben gebraten von den Elektromasten fallen. Während der Pfarrer allerlei zu erzählen hat, äugt Innocent in der Szenerie herum. «Irrer Blumenschmuck? was der wohl gekostet hat?!»
«Psssst!»? macht es von hinten.

Erschienen am: 
Samstag, 31. Juli 2010

Von der Villa an der Autostrasse und falschem Sparen

Ich wusste gleich. DAS GEHT SCHIEF! Ich sagte nichts. Doch meine Körpersprache gab Alarmzeichen! «Villa Romeo? tönt doch gut», strahlte Innocent. Und klopfte mit seinen Gichtfingern auf den roten Führer mit den Hotels und Beizen drin.
ICH BIN JA EH NICHT DER TYP, DER AUF EINEN FÜHRER FLIEGT! DIE GESCHICHTE HAT MICH DA EINE PORTION GESUNDE SKEPSIS GELEHRT.

Erschienen am: 
Samstag, 29. Januar 2011

Von der Verhaftung in Cannes... und frivoler Gesellschaft

Donnerstag Als sie uns abführten, war mein erster Gedanke: «Gottlob habe ich frische Wäsche an.»
Weiss der Teufel, weshalb der Mensch bei seiner ersten Abführung an solche Banalitäten denkt.
Tatsache ist, dass mir später dann doch keiner an jene Wäsche ging. Aber vermutlich hängt die ganze Panik mit jenem mahnenden Ruf der Kembserweg Omi (Gotthabsieselig) zusammen:
«Ja, hast du auch frische Wäsche an?? was ist, wenn du ins Spital musst??»

Erschienen am: 
Donnerstag, 16. Oktober 2008

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