Vorsätze
Sie war ihm verfallen. Mit Haut und Haar. Und sie wusste: Es musste sich etwas ändern. Sie durfte ihm nicht einfach alles durchlassen. DESHALB: IM NEUEN JAHR WIRD ALLES ANDERS! Sie hatte sich vorgenommen, nicht mehr auf seine Schmusereien einzugehen. Und es nicht zuzulassen, dass er ganze Nächte herumstromerte. Ihre Freundinnen hatten schadenfroh von Nachwuchs berichtet und dazu gemeint: «Dein Alexej ist ein Don Juan vom Schnurrbart bis zum Schwanz»; so hatten sie beim Frauentreff ihre neue Beziehung zerpflückt. Okay. Ein Don Juan.
Von zwei Schwestern und Aescher Wurzeln
Wenn meine Grossmutter, die vornehme mit dem Ypsilon in Meyer wie auch in Lydia, wenn die schicke Oma also von ihrer Schwester Elly erzählte, war ihr Ton stets säuerlich. Na ja, so ähnlich, wie wenn ihr Schwiegersohn, der Trämler-Hansi, in ihr Haus stürmte und brüllte: «Gibts in dieser Bude auch ein kühles Bier?» Elly hatte Lydia den Mann weggeschnappt. Deshalb das Säuerliche. Tausendmal hat das doppelte Ypsilon ihr Drama an Familientagen, Totenmählein und Taufen besungen?
Von züngelnden Leguanen und dem Wunder der Mayas
Chichén Itzá ist gross. Na ja, jedenfalls grösser, als ich gedacht habe. Die alte Tempelstadt mitten im Dschungel von Yucatan hat einen Durchmesser von gut zwei Kilometern. Stein für Stein ist Geschichte. Dies unter glühender Sonne. Und mit dem Baedecker in der Hand.
ICH MEINE, ICH HABE SCHON IN DER SCHULE BEI HERA UND ZEUS MÜHE GEHABT.
Von Wilhelmines Opernball-Pralinen und der geplatzten Hochzeit
Eigentlich fahre ich nur wegen Wilhelmine nach München. Sie werkelt im Tal. Gleich vis-à-vis vom Sedlmayr. Das war der Volksschauspieler, der gute Walter mit dem Schnauzer. Und dann ab durch Mord? wie im Film! Diesmal live. Und ohne Happy End... genau wie bei Moosi selig auch. Doch wir haben die Optik falsch eingestellt. ES GEHT HIER SCHLIESSLICH UM WILHELMINE.
Wilhelmine hat in ihrem Leben schon vieles gemacht? so eine Allrounderin eben. Und immer wieder fällt ihr etwas Neues ein.
Von Wiener Schnitzeln und der mühsamen Plackerei des Kochens
Donnerstag - Die Kocherei hängt mir zum Halse heraus.
ICH HABE DAS SCHON TAUSEND MAL GESAGT. TAUSEND MAL.
Aber die Menschheit hält es für einen Witz. Oder dumme Koketterie. Dabei: DIE KOCHEREI HÄNGT MIR ZUM HALSE HERAUS.
Innocent ist da anders. Der klare Hobbykoch-Typ. Wenn er die Briefwaage aus dem Geschirrschrank hervorknübelt, um mal 25 Gramm Maizena abzumessen, bekomme ich schon Flöhe.
Von Wetterfeen und Onkel Alphonses Knie...
Donnerstag - Also diese Wetterfeen könnte ich auf den Mond schiessen. Was soll eigentlich all dieses Theater ums Wetter? Jede Stunde erklärt mir am Radio irgendjemand, dass es bald irgendwo irgendwie donnern würde.
Auf der Mattscheibe muss ich miterleben, wie sich diese durchweichte Frau auf einem Dach über Zürich durch Wind und den Akkusativ kämpft.
Von Weihnachtswünschen und einem Interview
Vor einigen Tagen fragte mich ein Journalist: «Welchen Wunsch hast du noch offen?!»
Die Frage hat mich überrumpelt. ABER TOTAL, KANN ICH EUCH SAGEN.
Meistens fragen meine Journalistenkollegen: «Wie ist das, für ein Blocher-Blatt zu schreiben? Und wirst du unterdrückt?»
Ich glaube, sie möchten mich gefoltert in Ketten sehen. Aber dieser Kollege war nett. Er wollte etwas über Weihnachten, Stimmung und Engelshaar schreiben.
Von weichen Birnen und dem harten Los der Kocherei?
Mittwoch - Muss mal klar Klartext reden. GANZ UNTER UNS. Irgendwie ist die kleine Welt um mich herum nämlich falsch gewickelt. Sie meint, ich würde vor Glück weinen, wenn ich mir am Herd die Beine in den Bauch stehen kann. Ja, der Gipfel vom Glück sei das Verkleppern von drei Eiern und dann Zucker dran.
SONST NOCH WAS?!
«Ich bin auch ein Hobbykoch», strahlen mich Männer mit voll gepackten Supermarktsäcken im Sechsertram an.
Wunderbar für die. Aber hallo Freunde: ICH BIN ES NICHT!
Von Vorweihnachtszeit und Krisen
Wenn die Stimmung gereizt war und zwischen den Tanten die Luft so knisterte, dass das Ganze als Hochspannungsfeld drei Weltstädte mit Strom hätte versorgen können, wenn also nicht nur die Engelein, sondern auch die Tassen flogen und statt Harfenhalleluja arg grobe Töne Dezemberalltag wurden? ALSO DANN WAR SIE DA, DIE SCHÖNE VORWEIHNACHTSZEIT.