Von vier Beinbrüchen und einem gebrochenen Herzen...

In Adelboden reden sie vom Jahrhundertwinter.
Tatsächlich ist alles so weiss wie frisch mit Dash gewaschen.
Es ist, als würdest du durch Türchen Nummer 5 in eine Adventskalender-Landschaft hineinspazieren... Der Engstligenbach gurgelt zwischen verschneiten Steinen hindurch. Manchmal lässt ihn die klirrende Kälte zu durchsichtig eisigen Skulpturen erstarren, die aussehen, als hätten die Glasbläser von Baccara Vernissage.

Erschienen am: 
Donnerstag, 12. Februar 2009

Von Verstimmungen in Aleppo und Granatapfelsaft

Donnerstag Innocent ist verstimmt. Seelisch.
Und bauchtechnisch.
Mit letzterem Handicap hätte ihn Herr Hitzfeld sicher auf die Reservebank gesetzt. Da mir in Syrien keine Reservebank zur Verfügung gestellt wurde, habe ich Innocent mit Imodium zugestopft:
«... und wenn du noch ein einziges Mal bei diesen Strassenhändlern deine Granatapfelsaft-Schau abziehst, streiche ich dir die Stopftabletten. Und du hast zum letzten Mal weisse Jeans getragen!»

Erschienen am: 
Samstag, 7. November 2009

Von Vaters letztem Willen und Schnaps am Totenbett

«Er hat nicht mehr lange Zeit», sagte die Krankenschwester in der Ordens­tracht. Sie tätschelte mir aufmunternd die Hand. Und brachte mich ans Krankenbett meines Vaters: «Da ist ihr ­lieber Sohn.»
Man vernahm ein unwilliges Hüsteln aus dem Kissen. Dann ein Knurren: «Machen Sie, dass Sie rauskommen; was ich mit meinem Sohn zu besprechen habe, ist nicht für Betschwestern bestimmt!»

Erschienen am: 
Dienstag, 13. August 2013

Von üppigen Vorsätzen fürs neue Jahr und knappen Jeans

Freitag - Post-natale Weihnachtsdepression.

All die tausend Weihnachtsgutzi, die liebende und knetende Hände fürs Fest und Kind gebacken haben, liegen nun schwer auf meinen Hüften. Den Gutzi ist ein Frustkauf im Vorweihnachtsrausch vorangegangen. Innocent hatte beim Morgenessen verkündet: «DIESE WEIHNACHT SCHENKEN WIR EINANDER NUR LIEBE.»

Erschienen am: 
Donnerstag, 5. Januar 2006

Von unterbrochenen Verbindungen und Schwingern

Donnerstag Die SBB verarschen uns. WUNDERBAR.
Da fahre ich gleich wieder mal auf 100! Kommt so: Es gibt zwischen dem italienischen Iselle, drei Handflächen oberhalb von Domodossola, und Brig einen Tunnel, das Simplon-Loch. Und dies noch im vorletzten Jahrhundert gelocht. In 20 Minuten suttert einer von Italien durch den Tunnel nach Brig. Und das Schönste: Der Zug nimmt huckepack auch deine Karre mit. Und dies alles für lausige 25 Hämmer.
Also: umweltfreundlich. Nervenschonend. Schnell.

Erschienen am: 
Donnerstag, 31. Januar 2008

Von ungebetenem Besuch und Inselkater Mollenkopf

Freitag - immer fullhouse auf der Insel. JA SIND WIR DENN DIE PENSION IMMERGRÜN?! Ich rackere mir die Zehen blutig und die offenen Beine wund. Ich buckle mich so bucklig, dass sie mir auf den Strassen von Siena bereits Münzen zuwerfen und meinen Rücken berühren, weil Bucklige in Italien Glück bringen. Meine Hände sind rissig vom ewigen Steintreppenwaschen mit Chavel. NEIN. Ich bin nicht PRIL-ENTSPANNT und bade auch nicht meine Wurstfinger darin.

Erschienen am: 
Dienstag, 31. Mai 2005

Von Umberto, dem Maremma-Stier, und Hengst Rocco

Donnerstag - Graziella ist stinkesauer auf Adriana.

Adriana ist stinkesauer auf Graziella.
Grund: UMBERTO, der stierigste aller ZUCHTBULLEN.
Umberto ist der Traum jeder Maremma-Kuh. Bei Umberto bekommen sie dann das, was man gemeinhin KUHAUGEN nennt. Denn Umbertos Gehänge wird hier mindestens so stark bewertet wie das von Rocco Siffredi, dem italienischen Porno-Star.

ROCCO NENNEN SIE ÜBRIGENS: DER HENGST.
Rocco und Umberto sind die Schlagzeilen dieses Monats.

Erschienen am: 
Mittwoch, 24. Mai 2006

Von überraschenden Geschenken und Käseschnitten

Donnerstag Danke. Ich weiss: ES IST NICHT DAS FEST DER GROSSEN GESCHENKE.
Hier bewegen sich die Mahnfinger wie ein Corps de Ballet? synchron und bestimmt: «Schenken ist des Teufels? es gibt Edleres, das unsere Herzelein erfreuen kann, als schnöder Besitz und TEUFLISCHER Mammon.»
Halleluja und Amen.

Erschienen am: 
Donnerstag, 20. Dezember 2007

Von Turmerinnerungen und Pfadi-Romantik mit Schlangen

Donnerstag - Als wir vor über dreissig Jahren den verlotterten Turm auf der kleinen Halbinsel der Toskana erstmals sahen, war ich begeistert.
ICH SAGE EUCH: FEUER UND FLAMME!
Die riesige Terrasse über dem Meer, der blinkende Leuchtturm der Nachbarinsel und ein kleiner Strand, an dem die Wellen zärtlich die Felsen streichelten - all dies verhiess: PARADIES.
«Hier wollen wir bleiben», verkündete ich Innocent.

Erschienen am: 
Donnerstag, 26. April 2007

Seiten