Vom reichhaltigen Horoskop und Bleigiessen

Donnerstag Als ich am Neujahrsmorgen in diesem Hochglanzheft des Klatschs und der Freude blätterte, stiess ich auf ein Horoskop, das mir Grosses verhiess: «Ein schöner Freund mit viel Geld wird Ihren Weg im neuen Jahr kreuzen!» Ich schnitt die Verheissung sorgfältig aus und verletzte so den Kopf von George Clooney auf der Rückseite. Aber der Schnitt war taktischer Natur und vonnöten. Ich legte ihn nämlich wie zufällig auf Innocents Frühstücksteller, nachdem ich ihn mit gelbem Leuchtstift angestrichen hatte.

Erschienen am: 
Donnerstag, 3. Januar 2008

Vom Reh am Heiligen Abend und den Rosen

Weihnachten ist nicht immer Weihnachten. Letztes Jahr wars kein Fest. Jedenfalls nicht für mich. Die Geschichte ist schnell erzählt: Der Wagen nach Italien war gesattelt, der Geschenkberg im Kofferraum verstaut. Vorher hatte ich auf die Insel angerufen: «BITTE LICHTER FUNKELN LASSEN. KLEIDET ALLES IN 100'000 VOLT. UND LASST ES ILLUMINÖS KRACHEN!» «Si Signore», trompetete Gianni in den Hörer. Sein Vater war Fischer.

Erschienen am: 
Samstag, 18. Dezember 2010

Vom Regen in Italien und einem Apéro...

Donnerstag Das Bilderbuch-Wetter findet in Italien nur noch in Berlusconis Regierung statt. Ohne «O sole mio» nahetreten zu wollen? aber Sonnentage sind auf dem Stiefel rar geworden. Politische. Wie meteorologische.
ES ZIEHT DURCH ALLE LÖCHER. ES SCHIFFT PERVERS.
UND AUCH HERR RATZINGER IST NICHT MEHR NUR EITEL SEGEN.
Na halleluja. Wo bleibt sie denn: die goldne Sonne, voll Freud und Wonne...?

Erschienen am: 
Donnerstag, 15. Januar 2009

Vom Re della Carbonara und dem italienischen Chaos

Klar. Es war ein Fehler. Ich hätte Franco nichts sagen sollen. ABER NACHHER IST MAN IMMER KLÜGER. Das hat schon Goethe gesagt. Sicher aber Agatha Christie.
Als ich in Rom ankam, war das Tor zu unserm Palazzo geschlossen. Kein Portiere. Keine Mimma, die mir beim Auspacken der Schokolade hilft. EINFACH NICHTS.
Ein handgeschriebenes Stück Papier, das an der Portiere-Loge mit einem braunen Paketklebeband aufgepflastert war, kündete mit Rotstift den Grund dieser Disziplinlosigkeit an: SCIOPERO! JA WUNDERBAR!

Erschienen am: 
Samstag, 24. April 2010

Vom Rauchverbot in Italien und drei beerdigten Gatten...

Donnerstag SHIT. SHIT. SHIT.
Natürlich geht jetzt gar nichts mehr. Früher haben sie dich in Italien in den Hotelzimmern mit einem Mimosensträusschen sowie einer Flasche Chianti begrüsst? heute mit dem Plakat: VIETATO FUMARE.
Das war ja die grösste, NEIN, DIE ALLERGRÖSSTE Enttäuschung: Meine sonnigsten Nachbarn vom Stiefel, die sich mit herzlichem Lachen über irdische Steuergesetze und biblische Beischlaf-Sünden hinwegsetzen, haben am Tag des Herrn den Zigarettenstummel ausgedrückt.

Erschienen am: 
Donnerstag, 6. März 2008

Vom Rauchen und von elektronischen Zigaretten

Tante Ute rauchte. Nein. Sie paffffffte.
Mit sechs «fs!». Und einer ­ewigen Rauchschwade um sich.
Überhaupt führten alle nach dem Krieg grosse Worte und kleine Stäbchen im Mund. Mutter, Tante, Vater. Selbst die vornehme Grossmama zog sich Zigaretten rein. Sie schmauchte eine pseudo-­russische Marke. Mit goldenem Mundstück. Und mit einem Nikotingehalt, der sämtliche Grünpflanzen der Umgebung in den entblätterten ­Exitus trieb.

Erschienen am: 
Dienstag, 2. Juli 2013

Vom Promi-Strich und was kostet Herr Gorbatschow?

Donnerstag - Melanie Winiger kostet 4000 Franken. Billiger machts die alte Miss Schweiz: für Fiona Hefti bezahlt man gerade Mal die Hälfte.
Was Herr Blumenthal verlangt, weiss ich nicht so genau. Ich will mich da nicht auf Spekulationen einlassen: aber an ihm ist schliesslich alles dran - gar noch etwas mehr als an Melanie Winiger. Sicher verlangt er neben dem Normaleinsatz auch noch für das kleine EXTRA.

Erschienen am: 
Donnerstag, 30. August 2007

Vom Pochen bei Poggibonsi und verschiedenen Untergängen

Mist!
Innocent hat mir schon beim Packen sein Liedlein gesungen: «JETZT BIST DU ABER TOTAL DURCH DEN WIND!» Weiss der Teufel, wo der immer diesen Teenie-Slang ausgräbt. Jedenfalls steht er mir nun im Weg herum. Holt jeden Hasen an den Ohren aus dem Kofferraum. Stellt 38 von den Schokodingern aufs Trottoir. Und hustet um halb sechs Uhr morgens die grosse Szene.
Wegen den Schokohasen will ich nämlich früh weg.
Ich möchte, dass die Herrschaften aus dem Karnickelland der Swiss Chocolatiers heil ankommen.

Erschienen am: 
Samstag, 28. April 2012

Seiten