Vom Schnee im Sommer und Toms rosigem Band

Donnerstag Wir haben den Toaster und das Gummibärchen erfunden. ABER WAS TUN WIR GEGEN DEN SCHNEE IM JULI? Da hat der Erfindungsgeist plötzlich Pause.
Beim Schnee geht es nicht etwa um eine Prise Koks und zehn Nasenschniefer. Nein. ES GEHT UM SIEBEN GRAD UND EINE VERSCHNEITE ENGSTLIGENALP. Dies in einer Zeit, wo man einander im Schwimmbad die Lenden einölen sollte. ABER NICHTS MIT LENDEN, NICHTS MIT ÖL!

Erschienen am: 
Donnerstag, 31. Juli 2008

Vom Schlafen auf Linnen und gesticktem Wappen

Donnerstag Als Amadeus Flöcklein kam, wusste ich, dass er nichts Gutes bringen würde.
ER WAR VOM GEGENTEIL ÜBERZEUGT.
«Ich bringe Ihnen den Glanz in die Betten, lieber schöner Herr? den hochherrschaftlichen Rahmen einer noblen Welt. Sie werden nie mehr mit etwas anderem schlafen wollen!»
DAS HABEN VOR AMADEUS FLÖCKLEIN AUCH ANDERE MÄNNER GESAGT. Aber ich bin nun mal nicht für die monogame Bettlandschaft geschaffen.

Erschienen am: 
Donnerstag, 10. September 2009

Vom Safran in Khan al-Khalili und Vaters Klingelfee

Donnerstag Natürlich wusste ich, dass der Safran-Händler mich übers Ohr hauen würde.
MAN MUSSTE NUR IN SEINE LISTIGEN ÄUGLEIN SCHAUEN UND KAPIERTE GLEICH: DER DREHT DIR AUCH EINE COCA-COLA-SCHERBE ALS ANTIKEN GÖTTERSCHMUCK AN!
Ahmed zog mich einfach weiter, so wie diese ungeduldigen «Er macht doch nichts, er will nur spielen»-Hundemuttis ihre schnüffelnden Dackel von den Bäumen wegreissen.
ABER ICH LAUFE MIR JA IN KAIROS KHAN AL-KHALILI NICHT DIE HAXEN KRUMM, UM OHNE ÄGYPTISCHEN SAFRAN HEIMZUKOMMEN.

Erschienen am: 
Donnerstag, 23. April 2009

Vom Russen, der kommt und Tante Ilses Flucht

«Die Russen waren im Anmarsch. Man hörte schon ihre Kanonen!»? das war Tante Ilse. Und ihr Drama zum Tag. Ilse war Mutters Cousine. Ihr Haar schimmerte gelblich und ihre Zähne waren auf jedem Kuchen drei Schritte voraus... Es war eine der wenigen Frauen, um die Vater einen Bogen riss. Wir Kinder aber hingen fasziniert an Ilses hervorragenden Mausezähnchen, die so wunderbare Geschichten erzählen konnten. Stets waren wir aufs Neue fasziniert, von den immer anders gesponnenen Fluchtschilderungen aus jener Zeit, als der Russe kam.

Erschienen am: 
Samstag, 16. Juli 2011

Vom roten Mohn in Kassel und einem Kuchenblech an der Wand

Donnerstag - Als Innocent verklärt vor diesem Stück angerostetem Blech stand, das ich eben noch vor der Entsorgungswut unserer elsässischen Putzperle Annick retten konnte, weils ja Kunst ist und mehr gekostet hat als hochgerechnet all meine 124 Paar Geox-Schuhe zusammen - als Innocent also abgehoben dieses Stück Kunst betrachtete, dem ein hoffnungsvoller Jung-Artist den Titel «Das Ende» gegeben hatte, da wusste ich: Das ist erst der Anfang vom Ende. Und der Anfang heisst: DOCUMENTA.
Na Bingo.

Erschienen am: 
Donnerstag, 2. August 2007

Vom römischen Morgen? und der Madonna unterm Blech

Donnerstag Für Frühaufsteher ist Rom ideal: Antik pur. Noch pflegen die Horden von Rucksacktouristen ihre geschundenen Beine in den Hotelbetten. Frühstück gibt es eh nicht vor acht Uhr. Und auch danach ist es eine Katastrophe: ein Kaffee, der nie und nimmer an die köstlichen Düfte erinnert, welche für uns eine italienische EspressOde ist. Vielmehr wird eine Pampelure aufgebraut, die sehr an Kembserweg Omis Muckefuck kurz nach dem Krieg erinnert.

Erschienen am: 
Donnerstag, 23. Oktober 2008

Vom Romeno, der aus der Kälte kam...

Als der Romeno erstmals in unserm Römer Quartier auftauchte, schenkte ihm kaum jemand Beachtung.

Das unscheinbare Männchen mit dem Stoppelbart und dem etwas verfilzten Haar, dessen Farbe zwischen vergilbtem Stroh und Taubenscheisse wechselte, war wie alle diese Männer, die damals aus dem Osten hierher kamen: VOLL DER HOFFNUNG. VOLL AUCH VON VERTRAUEN AUF DEN POLNISCHEN OBERHIRTEN UND DARAUF, ALS GUTGLÄUBIGES SCHAF IN DESSEN PARADIES GRASEN ZU DÜRFEN...

Erschienen am: 
Dienstag, 13. Dezember 2005

Vom Röhren verlegen und Chaos auf der Insel...

Montag - Das Schicksal holt dich immer wieder ein. IMMER!
Also: seit Monaten graben sie unser Quartier aus. WUNDERBAR. Sie graben jedoch nicht nur in Basel. Sie graben nun auch in Italien. Genauer: auf meiner Insel. Noch genauer: direkt um mein Haus herum. ICH BIN VON LÖCHERN UMGEBEN. Und dies ist keinenfalls politisch gemeint. ES IST DIE REAL-KOMIK, WELCHE DER GLÄUBIGE SCHICKSAL NENNT.

Erschienen am: 
Dienstag, 12. April 2005

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