Von Pianisten und Wurstfingern
Tante Klärchen war wunderbar. Fand ich jedenfalls.
Sie war blass wie eine ausgelutschte Münchner Weisswurst. Ihr Haar in der Farbe von verpisstem Schnee war straff zu einem Dutt gerafft. Im Dutt wiederum steckte ein vierzackiger Kamm aus schwarzem Horn - ihr kennt das: so etwas, wie diese Flamenco-Tänzerinnen hinter den ringbehangenen Ohren tragen, wenn sie sich vor den Touristen verbiegen.
Und Klärchens Hände?! DER WAHNSINN, sage ich euch. So etwas muss Dürer inspiriert haben, als er die betenden Finger malte.