Glossen

Sie hätte gerne dazugehört. Aber das ging nicht.
Sie war ein Mädchen. Und kam aus einem guten Stall.
DA GEHÖRTE MAN NICHT DAZU, WEIL ES SICH NICHT GEHÖRTE.

27.02.2012

Daisy stach zu. Wieder. Immer wieder.
Ihre Mutter schrie schrill auf.
Die Nachbarn pochten an die verschlossene Türe.
Dann hörte man die Polizeisirenen.

20.02.2012

Er sass am Fluss. Und angelte. Schon als Kind hatte er am Fusse des Pico Bonito gesessen. Und im Cuero geangelt. Damals mit seinem Vater. Nie hatte einer ein Wort gesprochen. Aber sie waren zufrieden. Brachten abends die Fische heim. Oder tauschten sie gegen Mais. Und Ananas.

13.02.2012

«Damit können Sie auch fernsehen!»? Die Verkäuferin war gereizt.
Seit einer geschlagenen Viertelstunde betete sie diesem Alten nun ein Mobiltelefon nach dem andern hin. Und der zuckte stets nur mit den Schultern. «Ach, ich weiss nicht recht...»

06.02.2012

Als sie Walti sah, konnte sie nicht anders.
LINDA DRÜCKTE IHN AN IHREN ETWAS ABGEWELKTEN BUSEN.
UND NATÜRLICH SCHLIEF ER SCHON IN DER ERSTEN NACHT IN IHREM BETT.
Als Kind schon hatte sie sich vom Christkind einen Hund gewünscht. Er kam. Allerdings aus Plüsch.

30.01.2012

Der Alte nahm den Nagel aus dem Mund.
Bedächtig klopfte er ihn auf die Sohle. Eine heilige Handlung.
Max betrachtete den leicht verstaubten Schuh.

23.01.2012

Italien ist das Land, wo die Zitronen blühn (Goethe?). Doch nicht nur. Da blüht auch Korruption. Bürokratie. Beamtenapparate.
Zwei Zeitungsmeldungen zeigen, dass sich die Welt ante Berlusconim et post Berlusconim hier nicht verändert hat.

16.01.2012

Sie mochte den Mann nicht.
Aber sie hatte keine Wahl.
Svetla küsste ihren rosa Teddybären. Drückte ihn an sich: «Na, dann wollen wir mal...»
Sie öffnete die Tür der schäbigen Kammer und zog die Vorhänge: «Komm herein, Udo...»

09.01.2012

Sie sahen aus wie vom Mars: eine Gruppe kleiner, silberner Männchen.

02.01.2012

Leo Müller sass neben der Empfangspforte der «Abendruhe».
Viele Alte sassen jeweils dort.
BEI DER PFORTE FAND DAS LEBEN STATT.

19.12.2011

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