Verlooreni Aier

Eier haben in der Basler Küche stets eine grosse Rolle gespielt - vor allem, weil damit gespart wurde. Eier waren bis anfangs der 50er Jahre noch kostbar (und damals bedeutend teurer als heute). Unsere Grossmütter erzählten unheimliche Geschichten aus dem Krieg - aus der eierlosen, der schrecklichen Zeit. In den 40er Jahren waren die Eier auf ein Stück pro Kopf und Monat rationiert. Die Frauen behalfen sich mit Eipulver - und (wenn man den Grossmüttern glauben will) sollen die Eierspeisen gestäubt haben, wie die Sahara bei Wüstenwind. Zu den typischen Basler Eiergerichten gehören natürlich d'Ammelette (die den deutschen Pfannkuchen und nicht den französischen Omelettes entsprechen und mit ziemlich Mehl zubereitet werden) - dann d'Gnepfli (Spätzli), 's Aierbrot und natürlich: verlooreni Aier... Letztere sind etwas aus der Mode gekommen, werden aber in der kreativen Küche immer wieder auf einfallsreichen Gemüsebeeten oder gar mit einer Trüffel- oder Morchelsauce serviert. Das Höchste der Gefühle: verlorene Eier mit frischen weissen Trüffeln darüber gerapst! Traditionellerweise werden die "verloorene Aier" auf Toastbrot und einer kleinen Unterlage serviert - et voilà:

Zutaten: 4 Toastschnitten, 4 Eier, 4 Saumon-Scheiben, 1,5 dl Rahm, Salz, Pfeffer, Curry, Weisswein, Essig, gehackter Schnittlauch

Zubereitung: Aufs warme Toastbrot legt man die Saumon-Scheiben. Rahm mit Curry etwas Salz und einem Sprutz Weisswein auf grossem Feuer reduzieren. Die Eier separat in vier Tassen aufschlagen. Und sie in leise kochendes Essigwasser geben. 3 Minuten köcherln lassen. Mit Schaumkelle absieben und auf den Salm anrichten. Mit der Currysauce nappieren. Pfeffern. Und mit dem Schnittlauch überschneit servieren. e Guete!

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