Zu den Schweizer Pasta-Gerichten gehörten in den 50er und 60er Jahren nur wenige Sorten: Nudeln - "mittel", "fein" und "extrafein". Dann d'Müscheli (die den heutigen "Papardelle", also den Schmetterlingen entsprachen und kein Mensch weiss, weshalb man sie "Müscheli" nannte). Und dann natürlich die Pasta-Einlagen in die Fleischsuppe: d'Stärnli. Oder: die Buchstaben.
Am beliebtesten waren aber seit je die Hörnli. Erstaunlicherweise findet man sie in Italien kaum - man darf sie somit also als typisches Schweizer Pasta-Gericht bezeichnen. In ganz Helvetien werden Hörnli auf verschiedenste Art zubereitet. Sie kommen an Schabzieger-Saucen. Mit Hackfleisch. Oder auch ganz einfach mit Kartoffelstückchen und viel Käse auf die Teller.
In Basel hat man sie immer wieder mit "Epfelmues" serviert. Ja bis vor kurzem noch konnte man "Hörnli mit Epfelmues" gar im "Pensiönli", im "Hahn" und in andern gemütlichen Kleinbasler
Beizen geniessen. Auf die klassische Art werden die Hörnli mit Butter abgeschmeckt und mit geriebenem Emmentaler aufgetischt. Dann gibt man das Apfelmus à part dazu.
Unsere Grossmutter hat die Sache jedoch immer als Gratin auf den Tisch gebracht - und auch heute noch finde ich diese Hörnli-Art ein "Sunnitgsässe", mit dem man sich und seine Lieben öfters verwöhnen sollte.
Zutaten:
- 350 gr. Hörnli,
- 150 gr. geriebener Emmentaler (rezent),
- 80 gr. Butter,
- 4 Weissbrotschnitten,
- 400 gr. Apfelmus (oder in Zuckerwasser gekochte Apfelschnitze),
- 1 grosse grob gehackte Zwiebel,
- Salz, Pfeffer,
- 1 Glas Süssmost
Zubereitung:
Brot würfeln und mit den Zwiebeln in 40 gr. Butter knusprig rösten.
Hörnli in Salzwasser al dente kochen (nicht zu weich).
In feuerfeste Form gibt man lageweise Hörnli (mit etwas Butterflocken überschneit), Käse, Apfelmus (oder Schnitzli) - dann wieder Hörnli, Käse usw.
Dazwischen immer etwas frisch gemahlenen Pfeffer.
Zuletzt verteilt man die Brotwürfeli mit den Zwiebeln auf den Gratin sowie nochmals ein bisschen geriebenen Emmentaler. Dann giesst man den Apfelmost über alles und schiebt den Gratin bei 220 Grad in den Ofen. Nach 30 Minuten heizt man noch 10 weitere Minuten mit Oberhitze - fertig!
Dazu Kopfsalat.