Bärlauch ist dieses magische Kraut, das nach Knoblauch duftet, ohne dass man später noch lange nach Knoblauch stinkt. Oder andersrum: der Geniesser des würzigen Goûts kann hunderte von Bärlauchblättern bedenkenlos zerkauen und danach seine Allerliebste küssen, ohne dass es sie gleich umwirft. Denn der Atem bleibt beim Genuss des Bärlauchs rein - BEI KNOBLAUCH NICHT!
Bärlauch war das Kraut, das wir jeweils an unsern Osterspaziergängen einsammelten. Wir fanden es im Wald an schattigen Stellen - aber es wucherte auch im Garten von Tante Julie. Und weil Tante Julie eine exzellente Köchin war, verwertete sie die grünen Blätter gleich pfundweise.
Da wurden die Blätter gezupft , gewaschen und getrocknet. Dann in Oel eingelegt und in Gonfigläsern hermetisch und mit Oel abgedeckt verschlossen. So hatte die Tante stets Bärlauch-Oel und -Blätter, mit denen sie Pasta-Saucen oder Fisch-Marinaden zubereitete.
Oft kam auch das Bärlauchsüppchen auf den Tisch. Die Blätter wurden mit wenig Zwiebelchen in Butter angezogen und mit Bouillon abgelöscht. Dann wurde alles mit Rahm aufmontiert - schmeckt auch heute noch köstlich.
Eines der besten Rezepte war aber die Bärlauch-Omelette, die Julie jeweils als Entrée auf Kopfsalatblättern servierte. Ist eigentlich ganz schnell zubereitet - und auch heute noch ein Gourmet-Hit:
Zutaten:- ein grosser Strauss Bärlauchblätter,
- 10 Eier,
- 1 dl Rahm,
- 2 EL Mehl,
- Pfeffer, Salz,
- 50 gr. Butter
2/3 der gewaschenen Bärlauchblätter sehr fein hacken. Und in die Mischung aus den gut verquirlten Eiern und dem Rahm, den man dazu geschüttet hat, geben.
Nun schüttet man in das Eiteiglein noch die 2 El. Mehl und verrührt alles schön, so dass es keine Knöllchen gibt. Salzen. Und pfeffern.
Etwas Butter in der Omelette-Pfanne erhitzen. Wenn er braun wird, eine halbe Suppenkelle vom Eierteiglein in die Pfanne geben und in der Butter die Ammelette ausbacken.
Den restlichen Drittel Bärlauch hat man nur grob geschnitten. Davon gibt man jetzt auf die noch rohe Oberseite der Omelette und backt den Bärlauch beim Wenden mit der Eimasse ein.
Auf Kopfsalat serviert, ist das Ganze ein Gedicht!
e Guete!