Vom Katzenjammer-Tag und Fondue auf der Rigi

Donnerstag Jammertal! OH JAMMERTAL!
Der Donnerstag nach dem Kappenfest hat es in sich. Da ist dieses schreckliche Gefühl wie an Weihnachten, wenn alle Geschenke ausgepackt sind? und das Diadem dann doch nicht dabei war.
LEICHENHALLENFRÖHLICHKEIT UND GRAUDUMPFE LEERE.
Im Gang höre ich einen Staubsauger.
STAUBSAUGER SIND DIE ABBAS DER HÖLLE!
Die Menschen haben das Colafröschlein erfunden und fliegen zum Mars? WESHALB GIBTS NOCH KEINE LÄRMFREIEN HOOVERS?

Erschienen am: 
Donnerstag, 14. Februar 2008

Vom Kaminfeger und wenn die Vögel rückwärts fliegen...

Mittwoch An diesem Tag flogen die Vögel rückwärts!
ES GIBT MOMENTE, WO DIE WELT SICH VERKEHRTRUM DREHT UND DER KAMINFEGER ALLES BÜRSTET, NUR NICHT DEN KAMIN!
Na ja? das war so ein Tag.
Ich liebe Kaminfeger. Ihr Schwarz macht mir den Tag. Wenn ich dem lustigen Russmann begegne, tatsche ich ihn eifrig ab. Danach streiche ich mir seinen Russ hinter die Löffel. DAS SOLL GLÜCK BRINGEN!

Erschienen am: 
Donnerstag, 13. November 2008

Vom Kaffeemann bei Dallmayr und wie Moosi vermisst wird

Donnerstag München ist der Genuss, DER GENUSS ganz gross geschrieben, sage ich euch! IN MÜNCHEN GEHE ICH NÄMLICH UNTER «KLEINE GRÖSSEN».
Als der liebe Gott den Bauch des Mannes und die stämmigen Oberarme des Weibes geschaffen hat, muss er an München gedacht haben. HIER IST DAS SO ETWAS VON NORMAL. Kein «Du solltest fitten»-Gemecker. Null «Der Speck muss weg»- Theater.
IN MÜNCHEN HAT JEDER EIN RECHT AUF SEINEN BAUCH.
Selbst «mai Sauhaxerl» ist hier ein Kosewort. Und tönt liebevoller als «Salü Gnaagi».

Erschienen am: 
Mittwoch, 30. April 2008

Vom Inselkoller und den Glühwürmchen

Inselkoller ist schrecklich. Und ich habe ihn.
Wenn die Vipern das Einzige sind, das dir entgegenzügelt, brauchst du andere Gesellschaft.
Hornissenschwärme kreisen wie brummende Kampfflugzeuge über dir. Und Innocent macht beim kleinsten Brummer gleich in grösster Panik:
«Schlag sie tot. Ich bin allergisch. Sieben können ein Pferd töten...» Ist er ein Gaul?

Erschienen am: 
Samstag, 12. Juni 2010

Vom Hundebiss am Bosporus und Istanbuls Regeln

Es war ein wilder Hund. Mager. Struppig. Und mit diesem leicht wirren Blick, den wilde Hunde so zeigen.
Nun gut. Vielleicht habe ich mir das mit dem Blick auch nur eingebildet. Jedenfalls machte die englische Lady ein Riesentheater. Und das animierte den Hund natürlich. Er beschnüffelte sie. Knurrte ein bisschen. Und stand dann bei ihr auf. GEKREISCHE. GEJAMMER. Und vermutlich der Einzige, der bei dieser verwitterten Barbie noch aufgestiegen ist.

Erschienen am: 
Dienstag, 17. Dezember 2013

Vom honduranischen Kaffee und 18 Kaninchen

«Zigarren!», lächle ich dem Mann im honduranischen Zollhäuschen entgegen. Ich lächle so freundlich, wie es eben geht. Denn seit anderthalb Stunden geht gar nichts mehr. Mein gutmütiges Wesen mutiert in dieser ellenlangen Kolonne zur schreienden Interjektion:
«JETZT SCHIEBT MAL EURE ÄRSCHE VORWÄRTS!»
Hinter mir schleppt ein Mann mit Gehstock einen Korb.
Es ist ein Schlangenkorb, in dem? sage und schreibe? vier dieser ellenlangen, giftgrünen Biester rumfummeln.

Erschienen am: 
Samstag, 10. März 2012

Vom hölzernen Elefanten und Quallen in Miami Beach

Der Abschied von Belize fiel schwer.
Die Pelikane flogen eine Adieuparade. Die Affen warfen uns schreiend Orangen zu? und das Krokodil hatte Tränen in den Augen. Krokodilstränen. Und ich kann euch sagen: Eine Träne füllt schon fast die Badewanne.
Judith drückte uns heulend an den Busen. Sie hatte uns von ihrer hauseigenen Pfeffersauce eingepackt, auf deren Verpackung knallrot das Wort «DANGEROUS!» sowie ein Totenkopf warnen: «ONLY THREE DROPS!»

Erschienen am: 
Samstag, 14. Mai 2011

Vom Hoch und Tief im Fussball und von Fouls

Genetisch ist das Ganze ein Fehlpass. Oder ein Lattenschuss.
Na? ist das Tor gefallen? ICH REDE VOM FUSSBALL.
Schon mein lieber Vater hat dem Neugeborenen als Erstes die Waden abgeknetet. «Herrliche Beine!» NUN GUT. BEI MEINEM ERZEUGER WAR DAS ALLTAGSGESÜLZE BEI JEDER ZWEITEN BILLETTEUSE.
Ich jedoch war keine Billetteuse. Ich lag als frisch gelegter Dreizehnpfünder im Frauenspital. Der gewichtige Kleine hatte bei seinem ersten Auftritt der Mutter nicht viel Freude, aber eine Kolik mitgebracht.

Erschienen am: 
Samstag, 6. März 2010

Vom Hang nach Luxus und Gutmenschen

«Wir könnten doch in Meran für einmal in diese gemütliche Pension Apfelbaum mit den Arvenzimmern und?»
Das war Innocent. Und mein Blick stoppte ihn mit Notbremsung.
Jedenfalls verhedderte er sich sofort ins Weinerliche: «WESHALB MUSST DU EIGENTLICH IMMER DIE LUXUSSAU RAUSLASSEN? DU SCHLÄFST IN EINEM PENSIONZIMMER GENAUSO GUT WIE AUF FÜNF STERNEN?»

Erschienen am: 
Dienstag, 1. Oktober 2013

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