Stiefmütter

Sie mochte ihre Stiefmutter nicht.

ABER WER MOCHTE SCHON STIEFMÜTTER!

Lena wurde bereits als kleines Mädchen ­eingetrichtert, dass Zweitfrauen Kinder im Wald ­aussetzen.

Oder diese mit fies präparierten Äpfeln aus dem Weg räumen.

(Oder die Asche aus dem Kamin fegen lassen.)

KENNT MAN JA.

Lenchens Grossmutter, die fette Martha, war gespickt mit solchen Gräueln der Grimm-Brüder. Durch die dunkle Brille der Poeten sah die Zukunft für Kinder einer Zweitmama ziemlich beschissen aus.

Erschienen am: 
Montag, 31. Oktober 2016

Von Liesels Schnitten und zu viel Zucker in Salzburg

Illustration: Rebekka Heeb

«I MOCH MAINEN BUABERLN SISSI-SCHNITTERLN!»

Mein Gott. Es bleibt uns nichts erspart. Zuerst die Bartoli als Maria in «West Side ­Story». Und jetzt dieser Zuckerschlamm mit den Heidelbeeren drin. BEIDES UNERTRÄGLICH SÜSS. UND BEIDES IRGENDWIE FALSCH GEBACKEN.

Das mit den Sissi-Schnitterln kam so: Liesel hat zwar immer ihr Holz auf dem Feuer. Damit will das Luder die «MANNSBILDERN» so weit erhitzen, dass denen die Milch überläuft.

Erschienen am: 
Dienstag, 25. Oktober 2016

Der andere Tatort

Er schaute «Tatort».

Ernst mochte diesen schmuddeligen Kommissar und seinen geschniegelten Leichen-Professor. Letzterer war stets so erfrischend unkorrekt frech zur Zwergenfrau. Und die blieb ihm dann auch nichts schuldig.

Ernst liebte also diese Krimireihe (auch wenn er die Auflösung der Morde mitunter verpennte).

VOR ALLEM ABER LIEBTE ER DIE ­VERWUSCHELTE STAATSANWÄLTIN MIT DER DUNKLEN BASS-STIMME. Und er liebte ihren tödlichen Raucherhusten.

ERNST RAUCHTE AUCH.

Erschienen am: 
Montag, 24. Oktober 2016

Vom Kuhauflauf in Appenzell und der Navi-Tante

Illustration: Rebekka Heeb

«ES IST 50. FÜÜÜÜÜNFZIG.»

Innocent fährt mit. Und bei. Er kommentiert jeden Meter: «Du bist zu schnell ...kein Wunder, dass es Bussen hagelt ... ACHTUNG – DER LKW KOMMT RAUS!»

Es müsste ein Spray –PFFFFT! – erfunden werden, der meckernde Beifahrer betäubt. Den Pfeffer haben wir ja – aber besser­wissende Beifahrer sind die wohl schlimmste Art der Vergewaltigung!

Wir brettern also in Richtung Appenzell. Und wir kurven auf der Rheinstrasse.

Erschienen am: 
Dienstag, 18. Oktober 2016

Von einem Trip nach Sibirien

Illustration: Rebekka Heeb

Es war Ende der 70er-Jahre, als Innocent die Krise baute.Seine Eltern lagen ihm täglich in den Ohren: «HEIRATE ENDLICH!» Dabei hatten sie NICHT an MICH gedacht.

Das Geschlecht der Blechseufzer ist eines der ältesten der Schweiz. Und das zweit­älteste in der Stadt. Nur das­jenige meiner Grossmutter war älter. Meyer. Mit Ypsilon. Das nervte die Blechseufzer.

SO ETWAS WIE DIE BLECHSEUFZER MUSSTE ALSO WEITERGEHEN. FERTIG. PUNKT. UND KEINESFALLS SCHLUSSPUNKT.

Erschienen am: 
Dienstag, 11. Oktober 2016

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