Die grossen, langen und kiloschweren Zuchetti sind heute aus der Mode gekommen.
Als Vater noch seinen Schrebergarten beim Bachgraben-Areal hatte (und damals sagte man dem "Pflanzlandplätz" eben noch "Schrebergarten"), als Vater also noch Tomaten und Stangenbohnen zog, gab's Zuchetti en masse. Jeder wollte die grössten haben. Und Mutter verarbeitete die schweren Dinger entweder (mit Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln und Bohnen) zu einer Art Ratatouille. Oder es gab "gfüllti Zuchetti" bis uns die Ohren wackelten.
Mit der Zeit wurden Zuchetti zu Zuchini. Die kleinen Zucchini sind in ihrem Biss etwas knackiger als die wasserdurchzogenen grossen Brüder. Auch sie werden in Italien gefüllt serviert - Zucchini ripieni sind ein Gedicht und kommen zumeist nicht halbiert, sondern durchbohrt und mit einer Fleischfarce gefüllt auf den Tisch.
Für "gfüllti Zuchetti" nach Basler Art braucht's nun aber grosse, schwere Zuchetti - und vielleicht bekommen Sie die auf dem Markt oder bei einem Hobbygärtner direkt vom Pflanzlandplätz:
Zutaten: 1 grosse Zuchetti, 2 Tomaten, 1 grosse Zwiebel, je nach Grösse der Zuchetti 500-800 gr. Hackfleisch (gemischt), 1 altes Schwöbli, das man in etwas Milch eingeweicht und ausgedrückt hat, 1 Ei, viel gehackter Peterli, 2 durchgepresste Knoblauchzehen, Oregano, Pfeffer, Salz, 1 dl Fleischbouillon, Olivenöl
Zubereitung: Von der Zuchetti den obern Drittel wegschneiden. Und diesen Drittel klein würfeln. Die Zuchetti nun mit einem Löffel von den Kernen befreien, so dass ein kleines Boot entsteht.
In etwas Olivenöl wird das Hackfleisch, das man mit Salz, Pfeffer, Oregano und durchgepresstem Knoblauch würzt, mit der fein gehackten Zwiebel kurz angezogen. Erkalten lassen. Und mit dem Brot sowie dem Ei, den Zuchetti-Stückchen, den gewürfelten Tomaten und dem gehackten Peterli das erkaltete Hackfleisch mischen.
Die Masse in die Zuchetti einfüllen. Alles auf ein grosses Blech geben. Mit etwas Bouillon übergiessen und im vorgeheizten Ofen etwa 30-40 Minuten bei 200 Grad backen.
Wer will kann zehn Minuten vor Schluss das Ganze noch mit geriebenem Emmentaler gratinieren. Tranchen schneiden. Und zu Trockenreis servieren.