Fanny rupfte die Erika aus dem Grab.
AUSGERECHNET!
IHRE MUTTER HATTE ERIKA GEHASST.
Es schien, dass dieses struppelige Heidekraut für Friedhofsgärtner in halb Europa d i e November-Pflanze war.
Primelchen im Frühling. Stiefmütterchen im Sommer.
Fanny rupfte die Erika aus dem Grab.
AUSGERECHNET!
IHRE MUTTER HATTE ERIKA GEHASST.
Es schien, dass dieses struppelige Heidekraut für Friedhofsgärtner in halb Europa d i e November-Pflanze war.
Primelchen im Frühling. Stiefmütterchen im Sommer.
Der Bettler schlurbte an den Tisch.
Verfilztes Haar. Aufgerissene Hosen. Schwarze Füsse, die in zerfledderten Badeschlappen steckten.
«Himmel – nicht mal Mayonnaise kannst du!» – Herbert schaute angeekelt auf Undefinierbares: gelbe Flocken in Öl.
Ulla seufzte betrübt – so wie sie auch streunenden Hunden nachseufzte.
Sie war eine sensible Seele. Kochen gehörte jedoch nicht zu ihrer sensiblen Seite.
Liz schaute zur Ankunftstafel.
«45 Minuten Verspätung – ist ja klar!»
ALEX WAR IMMER ZU SPÄT!
Sie ging brummelnd zur Café-Bar an der Ecke.
Liz wartete auch dort.
Er liebte Schuhe. Frauenschuhe.
Das Wichtigste: Sie mussten rot sein. Mohnblumenrot.
Das prägende Erlebnis hatte ein Seelenklempner auf die Kindergarten-Zeit datiert.
Alle mussten da Finken mitbringen. Als Bruno diejenigen von Dora sah, verschlug es ihm den Atem.
Lore wartete.
Ihr Leben bestand nur aus Warten.
Sie hatte auf die grosse Liebe gewartet.
Dann auf ein Kind.
Und immer wieder wartete sie bei den ARRIVI des Römer Flughafens Fiumincino auf den Swiss-Flug von Zürich.
«Dös Frauerl schpinnt!» – Toni, der Billeteur an der Talstation zum Südtiroler Vigiljoch, brüllte in sein Funkgerät: «Lass-sy aifoch wider runter!»
Hubert raschelte energisch mit der Zeitung. «Hildi.» «HILDI!» Keine Antwort.
Dann: «HILDEGARD!»
Lucie schaute ihn mit ihren grossen Augen an. Sie wusste: Damit hatte sie Kurt an der Angel: «ICH HABE NICHTS ANZUZIEHEN, KURT!»
Kleiner Discours vor dem Hotelkasten: «…und das! … und das! …und das war doch gerade eben… und…»
«Kurt!» – WIEDER DER BLICK, «morgen gehen wir…»
Bärbel freute sich.
Neue Küche. Neuer Ofen. Und vor allem: neuer Herd.
Dem Glück war eine lodernde Fritten-Pfanne vorausgegangen.