Von Luigi, dem Bäcker, und Cantucci auf der Insel
Donnerstag - Im Januar ist die Insel verlassen. Und ich bin es auch.
Seit Innocent diesen miesen Zeitungskiosk am Hafen entdeckt hat, der neben nackten Weibern in Latex-Stiefeln auch noch faschistische Lektüre über die Zeit des Duce («Man kann sagen, was man will - aber damals war alles noch in Ordnung. Und Arbeit, Arbeit hat jeder gehabt?») feilhält, seit Innocent also zwischen Mussolini und dem Kalender der Ortspolizei auch einige Heftchen mit Sudokus entdeckt hat, ist er nicht mehr zu sprechen.
Von Lügengeschichten und Seifenpulver
Wenn unsere Kiga-Tante ? heute würde man von einer Tagesmutter reden ? also, wenn unsere Kindergarten-Tante wieder mal den Durchhänger hatte und sich eine Atempause gönnen wollte, klatschte sie in die Hände: «Sooo? ihr Racker. Jetzt erzählt uns der Hanspeterli eine schöne Geschichte.»
Der Hanspeterli war ich.
Von Lottofeen und andern Promis
Donnerstag Morgen kommt Malva.
Malva mag gelbe Tulpen. Malva hasst Saucen an Crevetten-Cocktails und Taxifahrer, die sie mit Irrfahrten begackeiern. Sie trägt Schuhgrösse 38, was für ein Persönchen von knappen 150 Zentimetern so ähnlich ist, als würde eine Ameise in Pumps rumturnen.
DA STAUNT IHR ABER, WAS ICH ALLES ÜBER MALVA WEISS.
Von Liesels Treffen mit Clooney und dem Schlag aufs Ei
Innocent presste freiwillig die letzten Orangen zu Saft. Dann kochte er mir ein Drei-Minuten-Ei. Und holte frische Brötchen.
Natürlich habe ich mir nicht viel dabei gedacht.
Nur: «Heute hat er seinen guten Tag.» Oder: «Er spürt den Frühling.»
ABER ICH HINTERFRAGE NIE. UND DAS IST EIN FEHLER.
Als er dann aber über das Ei salzte und sülzte:
«Hast du noch genügend Haushaltungsgeld?»? DRRRRRIIIIIING!
Von Liesels Totalservice und dem Kindchen-Schema
Liesel hats getan! Sie hüpft aus ihrem roten Flitzer, nudelt ihre zwei Megamelonen in die richtige Position. Und explodiert in Vorfreude: «Jaa Bubaerln... wos soogts jetzt?»
WIR SAGEN GAR NICHTS.
Unsere Münder stehen offen wie Tunnellöcher. Innocents Augen glupschen eierkuchengross wie diejenige der Adelbodner Milchkühe, wenn ihnen eine gute Seele zwei Salzstangen entgegenhält.
«Na... naaa...» Liesel dreht sich wie ein wildgewordener Kreisel: «Na... naa... kennts my no...!?»
«Liesel?!», hauche ich.
Von Liesels rasendem Gusterl und keinem «Ave Maria»
Donnerstag In Salzburg sind die Knödel und Mozart los. Während der Festspiele werden hier so viele von den Schoko-Marzipankugeln gerollt, dass selbst das Süsse der Frau Operndiva Netrebko daneben erblasst.
Die Gute hat auch die Kugel. Das ist für sie und ihren jungen russischen Hengst sicher sehr erfreulich. Für uns jedoch bedauerlich. Wir haben sie nämlich als Julia gebongt. Und nun ist Julia also schwanger.
Von Liesels Palatschinken und Carmen ohne Sexappeal
Innocent zog sich den 27. Gummifrosch rein.
Gummifrösche sind sein Manna.
Von München bis Salzburg hat er sie durchgekaut. Merke: Man schützt Froschbeine? aber nicht die Gummifrösche. Auch hier ist die Welt ungerecht.
«Wenn du wenigstens Gummibären nehmen würdest, das hätte mehr Stil», meckere ich.
«BIN ICH DENN EIN ABGEHALFTETER QUIZMASTER?!», jagt mein Beifahrer hitzig auf 100. Dann bellt er: «HIER IST NUR 80 ERLAUBT!»
Das habe ich gern? er auf 100. Ich auf 80!