Von monogamen Aras und Mamatis
Also, landschaftlich ist Honduras ja vom Feinsten: Hügel mit Palmen. Dazwischen die gurgelnden Bächlein. Und immer wieder diese Paradiesvögel, die an «Glanz & Gloria» erinnern.
Allerdings bunter. Und mit doppeltem IQ.
«Ich bringe euch in das Tal der verlorenen Vögel», tut Herr Meier beim Frühstück geheimnisvoll.
Bei Vögeln bin ich immer dabei. Doch Innocent macht auf launisch: «KOSTET DAS EXTRAEINTRITT?»
Von Mister Wong (virtuell) und Victor (live)...
Donnerstag Als Victor anrief, vibrierten meine Alarmgene. IN MIR SCHRILLTEN DIE NOTGLOCKEN? und «DANGER... DANGER» blitzten Millionen von Rotlichtern im Vorderhirn.
Als ich Victors Stimme dann aber mit diesem sonoren Timbre «HALLO SCHNURZEL» sagen hörte, da hats gleich alle Sicherungen durchgeknallt. Sämtliche Warnsignale erloschen auf einen Schlag. Und ich hörte mich sagen: «Was brauchst du?»
Victor, das Kücken unter meinen Patenkindern, ist ein Problem. Er ruft nur an, wenn er etwas braucht.
Von Minuzze und der heiligen Agatha
Catania? das ist immer ein Hauch von Tristezza. Oper. Drama. Schwarzer Schlussvorhang. Du wirst von einem Vulkan begrüsst, der den frittierten Spitzbergen (Reisköstlichkeiten? mit Ragout oder Mozzarella-Spinat gefüllt) den sizilianischen Namen «Arrancini» gegeben hat.
Von Miami, wo nicht nur die Sonne lacht
In Miami scheint die Sonne. NA KLAR. HIER LACHT DOCH IMMER DIE SONNE. AUCH WENN VIELES ZUM HEULEN IST.
Jetzt vibriert die Quecksilbersäule eben um 32 Grad. UND WER STEHT DA AM ZOLL IN DER SCHLANGE? IM WINTERMANTEL UND DEM ELLENLANGEN WOLLHALSTUCH VON TANTE ELSIE? Drei Mal dürft ihr raten!
Von Mecki, dem Igel und einem megamiesen Tag
Donnerstag SHIT! SHIT! SHIT!
Es gibt absolute SHIT-Tage.
Gestern war das so. Bereits um 07.12 Uhr der erste Absturz.
DINGDONG. Flimmern. Und weg war alles. 4987 Buchstaben im Nirwana der Elektronik verschwunden.
Ab ins All. Mit Direktflug zum Mars.
NA, DIE WERDEN SICH ABER FREUEN, WENN DORT IN DREI WOCHEN MEIN «MIMPFELI» ÜBER EINEN VERLIEBTEN IGEL ANKOMMT.
Für den Artikel habe ich gut drei Stunden gebraucht.
Ich meine: Zuerst lege ich mir die Geschichte zurecht.
Von Massimo, der «so einer» war
Donnerstag Als Assunta merkte, dass mit ihrem Sohn etwas anders war als bei anderen männlichen Gotteskindern, warf sie sich vor dem Altar auf die Knie. Trommelte auf ihre Brüste, die hinter schwarzem Tuch abgebunden waren. Und flehte IHN an: «Heiliger, Süsser? lass diesen Kelch an mir vorüberziehen. Massimo bringt Schande über uns. Läutere ihn. RÜTTLE IHN? MACH AUS IHM EINEN RICHTIGEN MANN!»
Dann warf sie etwas Münz in den Opferstock. Ging nochmals stöhnend in die Knie. Und küsste die Füsse des Gekreuzigten.
Von Magenklammern und einem Spaziergang am Meer
Wenn ich auf der Insel ganz nach italienischer Art den dicken, stets übersüssten Vanillepfluder aus dem Cornetto lecke? wenn ich also den Tag rund und schön (vor allem aber schön rund) angehen lasse?, dann pinkelt mir doch tatsächlich dieser spindeldürre, muskulös aufgeblasene Dackel, der sich Tom und mein Vetter schimpft, ans Bein: «Hast du schon mal an eine Magenklammer gedacht?» WIE BITTE?»
Von Madame Fatimas Wunderland und Kairos Katzen
Donnerstag Nur Allah weiss, wie ich auf Madame Fatima gekommen bin. Ahmed wars sicher nicht, der mir die Adresse zuschob. Ahmed sah nämlich ganz und gar nicht ein, weshalb ich seine Villa am Nil verschmähte und mitten im alten Kairo noch ein Zimmer buchen musste: «Der Smog wird sich auf deine Runzeln legen wie der Teer auf die Autobahn... Er wird deine Nase anfressen, wie diejenige unserer Sphinx... Und da du kein Weltkulturerbe bist, wird dir auch keiner die Renovation bezahlen.»