Von Beeren für Nubya und einem Frühaufsteher mit Affe

Samstag - Samstag penne ich durch. Zusammen mit Nunu.
Nunu ist nicht der und das, was Sie glauben. Nunu ist mein Schmusetier. Ein Plüschaff mit Glasknopfaugen und einem sägemehlartigen Innenleben.
Das Innenleben von Nunu kehrt sich langsam nach aussen und schüttet seine Substanzen auf meinen Bauch. Nunu ist wie alle Schmuseaffen mit dem Herrchen in die Jahre gekommen - nun hat er (Nunu!) so manche undichte Stelle.

Erschienen am: 
Dienstag, 18. Januar 2005

Von ausgesetzten Hunden und Lara

Immer wenn sich der Mond als milchige Kugel über den Palmen der kleinen Insel zeigt, heult der Hund. Von Schlaf keine Rede!
Die dunkle Stille, die sich in den winterlichen Monaten schon früh über die Küste legt, wird nur durch das unheimliche Hundegeheul gestört, ein hysterisches Kläffen, das jaulend in einem hohen Wimmern endet.

Erschienen am: 
Samstag, 5. November 2011

Von Anti-Fasnächtlern und einem herumreisenden Käsekuchen...

Freitag - Wir sind drei, vier Exoten auf dieser Redaktion. Exoten heisst: Wir finden Fasnacht MEGA. (Um im Original-Dialekt-Ton dieser Zeit mitzuschwimmen.)

Unsere Kollegen meiden Fasnacht wie der Teufel das Weihwasser. «Um Himmels Willen - bleib mir vom Blatt mit diesem Seelenwärmerbrei für Kleinkarierte. Basel würde seine Energie gescheiter anderswo verpulvern...» JA WIE UND WO DENN BITTE?

Erschienen am: 
Dienstag, 8. Februar 2005

Von Alexew im Rollstuhl und der Prinzessin

Donnerstag Seit Neustem hockt Alexew im Rollstuhl.
Alexew gehört zur Via del Gesù wie die Alki-Runde am Marmortresen der Weinhandlung Corsi und die kleinen Jesus-Kinder, welche Padre Memmo, der hier ein Geschäftlein mit Pfaffenkleidern, Rosenkränzen und Altarkerzen führt, geschäftshungrig vor dem Fest ins Fenster legt.
Alexew kam vor 40 Jahren nach Rom. Als gläubiger Christ ist er in Irkutsk aufgewachsen.

Erschienen am: 
Samstag, 12. Dezember 2009

Von Alberto und den Heiden-Männern

Wenn Alberto lächelt, geht die Sonne auf. Alberto hat keine Zähne. Kaum Haare. Er hängt an der Flasche. Und pisst zünftig die Pampers voll. Doch der kleine Wonnebrocken ist ein Insel-Wunder. UND UNSER ALLER FREUDE. Seine Eltern leben in wilder Ehe zusammen. (DAS ist kein Insel-Wunder. Das ist heute die Norm. Auch im Lande des Papstes.) Immer haben sie gesagt: «Wir heiraten, wenn der Nachwuchs kommt.» KAM ABER NICHT. Die Jahre liessen die Quellen versiegen (kann man so sagen).

Erschienen am: 
Sonntag, 6. Januar 2013

Von Alassio einst und heute

Alassio ist Kindheit.
Das kam so: Mutter hatte die Nase voll von den Bergen. Immer die Fliegen vom Kuhmist direkt auf der Torte! Na ja? sie war fürs Land nicht geschaffen. Und schob mich vor: «Das Kind muss ans Meer. Die Berge machen es depressiv.»
«DER IST SO LABIL WIE EIN NILPFERD!»? wieherte der Erzeuger des schönen Knaben fröhlich. Er hatte das Feingefühl einer Leichenhalle. Und übersah stoisch, dass ich Zuckerwatte leckte und Puppenkleider nähte.

Erschienen am: 
Samstag, 22. Oktober 2011

Von Agatha Christie in Aleppo und keinem Bier

Donnerstag Der Zoll in Aleppo tut recht pampig.
Innocent ist schon lange durch. Und verhandelt am Bankschalter lauthals über den Eurokurs.
Ich aber werde vom syrischen Grenzpolizisten ganz genau unter den Bildschirm genommen... dliggedidliggedi... arabische Schriftzeichen leuchten auf... der Mann schüttelt den Kopf, seine schwarzen Augen nehmen mich ins Visier: «Journalist?»
GOTT BIN ICH BLÖDE!

Erschienen am: 
Samstag, 14. November 2009

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