Von viel zu engen Schuhen und zwei Dutzend Fasnachtsplaketten

Illustration: Rebekka Heeb

Gestern passierte etwas, das etwa so ablief: Ich wackle den Spalenberg runter. Jawohl: WACKLE - ist das Wort. Ich habe mir nämlich diese neuen, roten Schuhe an die ausge leierten Flossen gebeamt. Sie (die neuen Schuhe) sind schmal wie ein Langlaufski. Sie haben grüne Schnürsenkel. ABER: Es gab sie punkto Grösse nur eine Nummer zu klein für meine fusstechnische Rührei-Katastrophe.

Erschienen am: 
Dienstag, 2. Februar 2021

«Ich grüsse nicht mehr!»

Ich grüsse nicht mehr. Und auch nicht zurück!

Warum?

Das Credo meiner Eltern war: «Grüss schön, sonst denken die Leute, du seist hofärtig!» Sie trimmten mich auf Händeschütteln, Lächeln und «Grüezi». Meine Tante «Nettchen» reagierte stinkig, wenn jemand ihr nicht «guten Tag» sagte und sie übersah. Sie war klein. Und bellte umso lauter: «D e r grüsst doch nie. Das ist eine absolute Rübe!» Sie sagte Schlimmeres. Aber das kann ich hier nicht bringen. ZENSUR!

Erschienen am: 
Donnerstag, 21. Januar 2021

Von der schwarzen Zeit und dem goldenen Baum

Illustration: Rebekka Heeb

Mimosen waren für mich stets zarte Zauberblumen. Vor allem: Sie bedeuten Fasnacht. Allerdings verbreiten die flaumigen Kügelchen nur wenige Tage vor dem Morgenstraich in den Blumenläden ihren speziellen Duft. Denn Fasnachtsmimosen sind heikel für den Verkauf - die Rispen behalten ihr kükenflauschiges Kleid nur kurz. Also kommen sie ganz selten in den Kleinhandel.

Da hat es das Hühnerei besser. Anders gesagt: Die Mimose altert optisch sichtbar, das Ei nur innerlich.

Erschienen am: 
Dienstag, 19. Januar 2021

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