Von Après-Ski-Schuhen in Weiss und eisigen Füssen

Illustration: Rebekka Heeb

Ich friere an die Klötze. Meine Nase tropft. Meine Augen heulen. Und der Schnauzer ist ein klirrendes Wirrwarr aus Kristall. Überdies schlagen mir die eiskalten Schenkel auf die Blase: ALLE DREI MINUTEN PIPIHALT.

Da stellt sich dann doch die legitime Frage: WAS FINDET DER MENSCH AN SCHNEE UND WINTER LUSTIG?

Innocent wackelt auch knirschend vor sich hin. Er knirscht nur unter den Sohlen. Ansonsten ist er hip drauf: «SO EIN ADELBODNER WINTER IST EINFACH EINE PRACHT. HAST DU DEN SCHNEEHASEN GESEHEN?!»

Mein Gott!

Erschienen am: 
Dienstag, 31. Januar 2017

Logistik

Er stand hinter ihr. Sie war gebückt. Aber sie spürte jedes Ausrufezeichen seiner Blicke im Rücken. Schliesslich hangelte sich Hannelore vom Geschirrspüler hoch. Waldemar schüttelte missbilligend den Kopf: «Du hast sie wieder falsch eingeräumt, Hannelore!»

Sein Gesicht war streng. Sein Ton nörglerisch. Alles in allem: EIN RIESENARSCH!

Nun – Hannelore blieb ihm nichts schuldig. Seit ihr Alter pensioniert war, ging er ihr so dick auf den Wecker, dass sie bereits beim Staubsaugen einen Cognac brauchte.

Erschienen am: 
Montag, 30. Januar 2017

Gastronom Hans Richard: «Erzähl das nicht in Adelboden»

«Berlin war für junge Künstler das Mekka...»

Er ist Adelbodner.

Das oberländisch Schlaksige ist ihm geblieben:

Etwas introvertiert.

Scheu.

Skeptisch.

Es braucht seine Zeit, um mit Hans Richard warm zu werden. Ein Adelbodner eben. Und dies im Kiez von Berlin.

Natürlich kenne ich das Oberländer Hotel, in dem er aufgewachsen ist. Und das zu meiner Jugendzeit nur noch durch das «Palace» übertrumpft wurde.

Erschienen am: 
Samstag, 28. Januar 2017

Von der Omama, die wir so nicht nennen durften

Illustration: Rebekka Heeb

«BENIMM DICH!» – das war das Alltags-Credo meiner lieben Omama. Natürlich durfte ich nicht «Omama» sagen. Nur «dear Lydia». «Shitty Hexenbesen» hätte es besser getroffen.

Omama hatte mit den angeheirateten Banden ihrer Tochter nichts am Hut. Ebenso wenig mit ihrem Enkelkind, das sie zuerst einen «verzogenen Balg» nannte. Später dann einen «räudigen Hund». Und noch später, als ich mit 15 meinen ersten Offizier heimschleppte, «ein verdorbenes Miststück». ALSO DA KONNTE KEINE HARMONIE ZWISCHEN UNS AUFKOMMEN!

Erschienen am: 
Dienstag, 24. Januar 2017

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