D Summerveegel und das ungleiche Brüderpaar

Fasnachtsgeschichte

An einem Morgenstreich wird eine alte Frau beim Affenbrunnen auf dem Andreasplatz von ihrer Vergangenheit eingeholt. Eine berührende Fasnachtsgeschichte von -minu.

Simone schaute zum Himmel. Langsam brach der Tag an, in dieser Stadt in ihrem Ausnahmezustand – und über ihre Fasnacht mit all den Schattierungen: von lodernder Freude bis bleierner Trauer.

Wie ein Schwarm flatternder Schmetterlinge zog der Stammverein der Summerveegel seine Runde um den Affenbrunnen.

Erschienen am: 
Samstag, 4. März 2017

Von Lara und Lara – mit und ohne Materialprobleme

Illustration: Rebekka Heeb

«Lara ist dran. SIE HAT BESTZEIT» – Innocent hypert wieder. Immer wenn Lara dran ist, bekommt er das grosse Sausen. Er krallt sich in den Fernsehsessel. Und brüllt die Vasen vom Buffet.

Unten fehlen Lara dann allerdings ein paar Hundertstelsekunden.

DIE WELT IST SCHLECHT. UND INNOCENT JETZT MIES DRAUF: «Das sind doch alles Dumpfbacken. Die haben das arme Mädchen verwachst. Technisch war sie die Beste…»

GEHT MIR ALLES SO WAS VON KALT AM ARSCH VORBEI!

Erschienen am: 
Dienstag, 28. Februar 2017

Martha Kunzenstein

Martha suchte das Salz.

Es war wie verhext. Vor einem Monat noch war es bei den Suppengewürzen gewesen. Und jetzt kugelten hier Überraschungseier herum.

Martha äugte nach einer Bedienung. ABER ES GAB KEINE BEDIENUNG MEHR.

Das ältere Fräulein (sie bestand auf dieser Anrede) seufzte: Es gab auf dieser Welt überhaupt keinen Service mehr. Alles musste man sich selber organisieren: das Essen am Tresen… das Tram­ticket am Automaten. Wenn sie da an diese netten Trambilleteure von früher dachte… DAS WAREN NOCH MÄNNER GEWESEN. NICHT EINFACH SO GRÄSSLICHE BLECHKISTEN, DEREN FUNKTIONSGANG SIE BIS HEUTE NOCH NICHT KAPIERT HATTE.

Erschienen am: 
Montag, 27. Februar 2017

Severin Schwan - CEO Roche: «Man muss einfach sich selber sein»

zVg - Foto: Bruno Caflisch

Wo treffen wir uns?

«‹Brauerei›» – mailt die Sekretärin. Und: «Er nimmt noch seinen Pressesprecher mit…»

Die meisten kommen mit Blumen. Herr Schwan mit Feldhaus, seinem Kommunikationsleiter.

Ist mir auch recht. Hauptsache, er kommt. Denn der grosse Schwan hat gewiss Gescheiteres auf der Liste, als mit einer Zeitungs-Ente zu lunchen.

Ich bin zu früh – wie immer. Das macht die Nervosität. Denn: «Ich möchte keine privaten Fragen» – das hat er mir schon klipp und klar elektronisch durchgegeben.

Erschienen am: 
Samstag, 25. Februar 2017

Vom Stress mit Kindern und von Joints dagegen

Illustration: Rebekka Heeb

Rosie löchert mich. Rosie ist meine älteste Freundin. Die beste aller adoptierten Schwestern. Und die gross­herzigste aller Grossmütter.

Aber jetzt: «DAS BRINGT DICH DOCH NICHT UM!»

Nein. «Um» nicht. Aber es bringt mich an den Rand des Wahnsinns. Ich soll nämlich ihre Grosskinder hüten. So quasi als männliche Kita-Tante mit Schnauzer. ABER BEI MIR HERRSCHT NULL BOCK AUF KINDER. ICH MEINE, WENN ICH GERNE KINDER GEHABT HÄTTE, HÄTTE ICH MIR SELBER ETWAS GEBASTELT. IST JA KEINE HEXEREI!

Erschienen am: 
Dienstag, 21. Februar 2017

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