In Rom ist der Teufel los. Okay, das ist er hier immer und gerne. Meistens verirrt er sich unter die wallenden Sutanen der herumwuselnden Priester. Oder er heizt den ofenflammenrot dahinschwebenden Bischöfen ein. Na. Habt ihr das Wortspiel gecheckt? Bisch-ÖFEN. Geil, gell?!
Mimpfeli
Die Mimpfeli erscheinen immer am Dienstag im Kulturmagazin der BaZ.
«Y muass mei Haxen hochlaagern…», jammert Liesel.
Sie nervt, seit sie in Pisa den Boden geküsst hat.
RIESENTHEATER. STURZ. Aber nicht mal eine erfreuliche Schürfwunde.
«Ach Lieselchen – ist der Turm nicht schön schief?» Innocent sülzte wieder mal Schleim.Und dies nur, weil ihr unser Salzburger Trachtenmüll zwei Flaschen von diesem grünen Veltliner gebracht hat. ALSO DEN KANN ICH NICHT MAL ALS SALATESSIG VERWENDEN!
Dessert ist Teufelszeug.
Also weglassen.
Und Nachspeisen kreieren, bei denen jedem die Tränen kommen. BITTERE TRÄNEN.
«Wo ist sie?» – Innocent wühlt sich wie ein Maulwurf durch unser Gepäck.
WENN ICH GEPÄCK SAGE, HÄTTE AUCH DAS WORT «SCHUTT» DEN PUNKT GETROFFEN.
Unser Kleinstwagen war vollgemüllt mit all dem Mist, den einer auf die Reise einpackt. Und nie braucht. KENNEN WIR DOCH!
«MUSST DU GLEICH EIN PFUND AUF DIESEN GIPFEL DRAUFBUTTERN?» Innocent schaut so entsetzt auf mein Cornetto, als würde ich mir ein Fussballstadion in den Mund schieben.
«Die haben doch schon Vanillecreme intus. DA BRAUCHTS NICHT AUCH NOCH BUTTER DRAUF. DENK MAL DRÜBER NACH…!»
Es gab zwei Tage im Schuljahr, die ich hasste: den Wandertag. Und den Sportstag.
Heute macht alles ein Riesentheater um Sport. Er sei gesund. Und helfe, die Menschen länger leben zu lassen.
ABER WOLLEN WIR DAS?
Eine AHV-Herde von bretterflachen Rucksackwanderern?
Mein erster Zahn kam in die rosa Schachtel. Nun ja – das war so eine Mini-Box, in der mein guter Vater meiner Mutter Schmuck geschenkt hat. Mit einem Trämlerlohn lag nicht viel drin – sowohl in der Schachtel. Als auch so.
Der Kofferschlepper sah aus, als käme er aus der Operette: «Dorf y auspacken?»
Nun. Ich bin ja nicht so. Aber diese Direktanmache treibt unsereinem auch mit 68 Jahren noch die Röte eines Löschhydranten in die Birne. «Ich weiss nicht recht …», stammle ich.
Tim greift sich an die Kehle wie im Horrorfilm. Dann verdreht er die Augen: «Ich sterbe vor Durst» – und knallt mit dem Handrücken den Korken vom Bierfläschchen.
«Kannst du nicht mit einem Flaschenöffner…», höre ich meinen lahmen Einwand. Und fühle mich steinalt.