Von Sansibar und immer wieder Hakuna Matata

Illustration: Rebekka Heeb

Weiss der Teufel, wie wir auf Sansibar kamen. Vermutlich der Name. Er tönt ja nach Märchen, Sehnsucht und tausend Gewürzen. Jedenfalls buchte ich. Und wollte mich in Anderschs Buch «Sansibar oder der letzte Grund» etwas mit dem Thema aufheizen.

Es war ein Schlag ins Wasser. IN 37 KAPITELN KAM SANSIBAR NICHT VOR: NICHTS. Alles ist Sehnsucht nach einer guten Welt. UND DAMIT WÄREN WIR WIEDER AM ANFANG.

Erschienen am: 
Dienstag, 29. März 2016

Von der Schönheits-OP und einer Frybourger Kuh

Illustration: Rebekka Heeb

Innocent linste über den ­Tassenrand. WAS ER SAH, MACHTE IHM DIE MILCH SAUER.

Sein Visavis löffelte dieses griechische Joghurt, das so dick war wie ein Vanillepudding. Der Brei aus dem sonnigen Sorgenland hat dreimal so viele Kalorien wie vier Cremeschnitten.

ABER IMMERHIN: JOGHURT ZUM FRÜHSTÜCK! DAS IST DOCH SCHON MAL EIN ERNÄHRUNGSTECHNISCHER ANFANG. Zumindest für Nilpferde mit Nutella-Gipfel-Gelüsten.

Das Nilpferd trug keinen Morgenrock.

Erschienen am: 
Dienstag, 22. März 2016

Anrufe

Sie starrte auf ihr Handy.

Ihre Hände waren feucht – ihr Hals trocken.

Schliesslich atmete sie durch. Und tippte die ­Nummer ein.

Sie liebte ihn. So wie sie noch nie geliebt hatte.

Celine hatte selber nie viel Gefühl empfangen.

Den Vater kannte sie nicht. Ihre Mutter schwieg sich da aus: «Er ist nicht wichtig, Kind.»

Im Kinderhort war es schwierig. Das Mädchen sonderte sich ab. Sass in einer Ecke. Und schaute stumm den anderen zu.

Erschienen am: 
Montag, 21. März 2016

Pepe Lienhard: «Bei mir war das Aha-Erlebnis Frank Sinatra»

Eigentlich hätte es Burger werden sollen, Freddy Burger – Helvetiens Top- Manager der Unterhaltungsszene.

Dann Telefon: «Geht nicht. Termin in London. Nicht zu schieben … ich schicke dir Pepe! Er wird 70. Ist doch was …»

Die Reservation in der «Bodega» blieb eingetragen: «12.00 – erster Stock.»

Aldo, die gute Seele mit der Zunge einer Klapperschlange, faucht uns ins Gewissen. «Wie lange bist du nicht mehr bei uns gewesen?! Der erste Stock wird nur abends geöffnet.»

Erschienen am: 
Samstag, 12. März 2016

Von der «Pampeluure» und anderem Kaffee

Illustration: Rebekka Heeb

«Pampeluure!» – so nannte die Familie den Kaffee meiner Grossmutter.

Die Kembserweg-Omi kochte Wasser im Pfännchen.Dann stellte sie ein zylinderförmiges Etwas auf eine dickbauchige Kaffeekanne. Ins Etwas kam ein kleines, rundes Filterpapierchen. Dünn. Und weiss. Aufs Papierchen streute die Omi einen gestrichenen Kaffeelöffel voll mit Kaffee. Die Kaffeebohnen mahlte sie in einer hölzernen Handmühle. Sie klemmte diese zwischen ihre rheumatischen Beine. Und drehte wild drauflos.

Erschienen am: 
Dienstag, 15. März 2016

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