Vom Abschied in Sansibar und einem Massai-Löwen

Illustration; Rebekka Heeb

«Die Massai wollen uns am letzten Abend zum Essen einladen!» – Innocent glühte wie die untergehende Sonne. Die Vorfreude hebelte seinen Sparsamkeitsfimmel ins Out: «WAS BRINGEN WIR DIESEN NETTEN MASSAI-BURSCHEN NUR MIT...?»

Natürlich hatten wir keine Schokolade dabei. Es ist nicht das Wahre, die Schweizer Toblerone nach Sansibar zu schleppen. Schon am Zoll ist sie verflüssigtes Glück. Die Schokolade breitet sich über deine himbeer­farbenen Shorts aus. BRAUNE FLECKEN ­ÜBERALL! EIN BILD ZUM QUERSCHEISSEN, SAGE ICH EUCH!

Erschienen am: 
Dienstag, 12. April 2016

Das Fernsehinterview

Elise schloss die Augen. In den Händen hielt sie noch immer den Telefonhörer.

IHR INNERES BEBTE: SIE HATTE ES GESCHAFFT!

Sie, Tochter eines pensionierten Brotbäckers (bei Coop), würde im Fernsehen kommen. IM ­FERNSEHEN! Dort, wo auch Sven Epiney und ­dieser lustige Wetterfrosch herumstrahlten. Sie: Elise Zirngibel, gemeinsam auf der Scheibe dieser Weltstars. Sie musste sich setzen.

Erschienen am: 
Montag, 11. April 2016

Von Freddie Mercurys Geburtshaus

Illustration: Rebekka Heeb

«Jambo ... Jambo»‚ diesen Gruss, der nach englischem Haarwaschmittel und französischem Schinken tönt, bekommen wir auf Sansibar landauf, landab immer wieder zu hören. Natürlich jambonieren wir zurück. Es ist immer schön, ein bisschen die Sprache der Einheimischen mitzuplaudern. Unser Sansibar-Hausmeister erklärt uns am dritten Tag dann allerdings, dass dieses «Jambo» ausschliesslich bei Touristen zum Zug komme. Oder bei Menschen, von denen man animmt, dass sie nur ganz schlecht oder gar kein Kiswahili sprechen.

NA WUNDERBAR.

Erschienen am: 
Dienstag, 5. April 2016

Das andere Glück

Die alte Frau schaute aufs Meer.

Wie ein Feuerball tauchte die Sonne ins Wasser ein.

Helen liebte diese Sonnenuntergänge auf ­Sansibar.

Der Name der Insel hatte sie immer fasziniert. Mit 60 wollte sie den Traum wahr machen. Ihre ­Tochter schimpfte: «DU SPINNST DOCH – IN DEINEM ALTER!»

Helen kümmerte sich nicht darum – so wie sie sich ein Leben lang nicht um Meinungen oder Getuschel der anderen gekümmert hatte.

Erschienen am: 
Montag, 4. April 2016

Von Sansibar und immer wieder Hakuna Matata

Illustration: Rebekka Heeb

Weiss der Teufel, wie wir auf Sansibar kamen. Vermutlich der Name. Er tönt ja nach Märchen, Sehnsucht und tausend Gewürzen. Jedenfalls buchte ich. Und wollte mich in Anderschs Buch «Sansibar oder der letzte Grund» etwas mit dem Thema aufheizen.

Es war ein Schlag ins Wasser. IN 37 KAPITELN KAM SANSIBAR NICHT VOR: NICHTS. Alles ist Sehnsucht nach einer guten Welt. UND DAMIT WÄREN WIR WIEDER AM ANFANG.

Erschienen am: 
Dienstag, 29. März 2016

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