Die Fasnacht lag in ihren letzten Zügen. Noch einmal schränzten die Guggen in Vollformation durch die Gassen. Die Laternenlichter der grossen Cliquen flammten in die dunkle Nacht. In jedem Marsch hörte man jetzt die Traurigkeit des Vergänglichen. Den Abschied. Den leisen Tod.
Kolumnen
Die Mimpfeli erscheinen immer am Dienstag im Kulturmagazin der BaZ.
Einst stärkten sich die Cliquen mit Gaggo und Murbs, heute wabern Grillwurstwolken durchs fasnächtliche Basel.
Man hört es rund um die Basler Fasnacht immer wieder – die Suppenoper in Versform. Und die Ode an «Waaiedift»:
In Österreich gehören Vanillekipferl, in Tschechien Lebkuchen aufs weihnachtliche Backblech
Adventszeit – das ist der Moment der süssen Düfte. Und die nächste Ladung mit Brunsli (in Basel das beliebteste Weihnachtsgutzi) und Dootebainli, welche aus dem Ofen und in die diversen Blechkisten abgefüllt werden. Die Renner in deutschschweizerischen Gefilden sind klar: Mailänderli, Zimtsterne, Änisbrötli (in dieser Reihenfolge).
Vermutlich bin ich der Falsche hier.
Man erwartet die absolute Verdammnis der Homophobie.
Sorry. Das bringe ich nicht.
Jedes Jahr muss/darf ich vor der Fasnacht zu einem Bild, das mir unser Redaktor Dominik Heitz vorlegt eine Geschichte spinnen. Das Bild zeigte dieses Mal einen Pierot, der sich an einem Maskenball gedankenverloren im Spiegel betrachtet. So als wäre er auf einem andern Planeten. Ferner zeigen das Bild aus dem 18. Jahrhundert eine Frauenmaske, die ein junges Mädchen (ebenfalls maskiert) an der Hand herbeiführt.
DIES ALLES GAB DIE FASNACHTSGESCHICHTE VON DER GROSSEN LÜGE UND DER MASKE - natürlich frei erfunden. Aber eben doch wahr...