Er kam mit Rosen.
Das tat Max nie.
Also büschelte Leonie die Blumen leicht irritiert in die Vase.
Max bereitete mittlerweile das Happy-Hour-Gesöff des Tages zu.
Es war Gin Tonic.
Es war immer Gin Tonic.
Er kam mit Rosen.
Das tat Max nie.
Also büschelte Leonie die Blumen leicht irritiert in die Vase.
Max bereitete mittlerweile das Happy-Hour-Gesöff des Tages zu.
Es war Gin Tonic.
Es war immer Gin Tonic.
«Ich kann dir mein Gucci-Kleidchen ausleihen...» – LILLI SCHAUTE IHRE COUSINE AN. Und was sie sah, gefiel ihr gar nicht.
Sergio beobachtete das alte Paar unauffällig.
Die beiden rührten ihn. Jeden Morgen begleitete die Frau ihren Gatten in den Speisesaal.
Wollte sie ihm den Arm geben, wurde er ungehalten: «Das kann ich gut alleine…»
SERGIO KAM AN IHREN TISCH: «GUTEN MORGEN – WIE IMMER?».
Erna betrachtete die Frau.
Dann schloss sie ihr die Augen. Und strich nochmals die welken Wangen von Frau Matter.
Schliesslich ging sie in die Stube des grossen Hauses.
Die Tochter sprang nervös vom Stuhl auf: «Und?»
Die Leute tuschelten.
Das Paar zog alle Aufmerksamkeit auf sich.
Verliebt nahm er ihre Finger. Und streichelte diese.
Ihre Lippen zitterten leicht.
Nicht vor Erregung. Sondern weil sie jetzt 83 Jahre alt war.
Und da zittert das meiste.
Sie sass auf dem Plüschsessel.
Schaute um sich.
Und schüttelte den Kopf: «Was für ein Zerfall!»
Eleonora del Sardo – eigentlich hiess sie Lenchen Schneider – linste mit dem Operngucker die Reihen ab: «People of Schutt und Gröll!» – zischte sie.
Wo blieb der Glanz?
Sie lag im Bett.
Hellwach.
Manchmal ging ihr Arm zum Nebenbett.
NICHTS.
Sie spürte dann die Depression, die wie eine zweite, schwere Bettdecke über sie fiel.
Heidi drehte sich nun auf die Seite. Und nahm das Kissen von Ernst in die Arme.
Er hockte auf dem Balkon.
Vor ihm die Berge.
Auf ihm der Sonnenhut.
Neben ihm die Krücken.
Und über allem Elsie.
ER GING IHR JA SOWAS VON EXTREM AUF DEN KEKS!
Hildi schepperte mit der Kaffeekanne. Sie hielt nichts von diesen modernen Kapsel-Espressi.
NEIN. Der Mittagskaffee musste aus voller Kanne kommen. Und dazu die «Dätli», wies hier in ihrer Heimatstadt hiess.
«Wo sind die Mohrenköpfe?»
Wally schaute seufzend auf die goldgelben Spitzen ihres Silberbestecks. Dann holte sie die Dose mit dem Tauchbad. Und verwünschte einmal mehr ihren Patenonkel Hubert. SO ETWAS WIE DIESES SILBERGESCHENK KONNTE NUR EINER TUNTE WIE HUBERT IN DEN SINN KOMMEN…!