Gfüllti Zuchetti

Die grossen, langen und kiloschweren Zuchetti sind heute aus der Mode gekommen.

Als Vater noch seinen Schrebergarten beim Bachgraben-Areal hatte (und damals sagte man dem "Pflanzlandplätz" eben noch "Schrebergarten"), als Vater also noch Tomaten und Stangenbohnen zog, gab's Zuchetti en masse. Jeder wollte die grössten haben. Und Mutter verarbeitete die schweren Dinger entweder (mit Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln und Bohnen) zu einer Art Ratatouille. Oder es gab "gfüllti Zuchetti" bis uns die Ohren wackelten.

Von Schneeflocken in Istanbul und kalten Heizkörpern

Na ja, vielleicht wars nicht die beste Idee.
Aber ich wollte schon immer mal wissen, wie sie die klebrigen Knusperdinger aus dem Ofen zaubern.
UND ISTANBUL IST STETS EINE REISE WERT? ich meine all diese Minarette, wo hier mal keiner etwas dagegen hustet. Und die schönen Moscheen davor. Ganz abgesehen von den Turkish Delights...
UND WENN ICH FÜR EINMAL GANZ EHRLICH BIN: UM DIE GING ES MIR BESONDERS!

Erschienen am: 
Samstag, 14. April 2012

Von Schlutzkrapfen in Meran und knackigen Bauern

Adri und Markus haben uns Meran empfohlen. Erstens wegen der Bauern. Selten seien die Äpfelchen knackiger als dort. Und dann wegen der Schweine. Kaum ein anderes Vieh gebe mehr her, als die Schweine in diesem Stück Italien, wo jede Sau noch deutsch parliere. Wir also nichts wie hin. Vor allem hat das eine Argument gestochen: «DIE PREISE... alles fast geschenkt!» Adri schnalzte mit der Zunge und machte die Pinkepinke-Daumenzeigefinger-Bewegung. Genug, um Innocent das Dollarzeichen in beiden Augen aufsteigen zu lassen: «DA FAHREN WIR HIN!

Erschienen am: 
Samstag, 25. September 2010

Fotzelschnitten

Fotzelschnitten ist eine Delikatesse, die früher vorwiegend im Militärdienst aufgetischt wurde. Die alten Kempen schwärmen heute noch davon - ja hin und wieder werde ich angemacht: "Könntest Du nicht einmal etwas über Fotzelschnitten schreiben?".

Woher der Name kommt, weiss eigentlich keiner. Fotzel - das bedeutet ein abgerissenes Stück Papier. Es bedeutet aber im Basler Dialekt auch soviel wie "nicht gerade lupenreiner Kerl", oder "ein durchtriebener Hallodri"...

Von sauren Aprikosen und türkischen Männercafés

Seltsam. Die Aprikosen bei meinem Türken an der Ecke schmecken immer zuckersüss. WIE HONIG.
Ganz anders als die vom Supermarkt. Die sehen dort zwar schön aus. Sind aber einfach nur ein Schluck Wasser mit Stein.
Wenn ich den netten Türken frage, wo er die Früchte herhabe, strahlt er mich an: «Ist schön Wetter in Basel... ist gutes Stadt!»
Er sagt das immer, wenn jemand ihn etwas fragt.

Erschienen am: 
Samstag, 28. Juli 2012

Von salzgeilen Kühen und der Adelbodner Bergwelt

Donnerstag - «Und?», strahlt Innocent und macht eine ausladende Geste in Richtung Berge.
«Und? Ist das nicht Natur pur? Wildstrubel mit Schnee... Lohner im Abendrot...»
«Wiesen voller Fladen. Und Kuheuter voll mit Vollmilch!», ergänze ich bissig.
Ich hasse es, wenn er tut, als hätte er die Berge eigenhändig gebaut. Dieses Flachland-Tussi hat doch von der Welt des Jodels null Ahnung - ABER ECHT NULL!

Erschienen am: 
Donnerstag, 1. November 2007

Emmentaler Gemüse-Gratin

Gratins sind eine wunderbare Erfindung. Erstens kann man sie vorbereiten und sich dann ungestört den Gästen widmen. Zweitens schmecken sie stets grossartig und können auf die verschiedensten Arten variiert werden.

Man serviert Gratins als Beilage, aber auch als Entrée oder vegetarischer Hauptgang. Variiert können sie mit Spiegeleiern oder mit grünem Salat aufgetischt werden.

Der Emmentaler Gemüse-Gratin basiert auf Winter-Gemüsen, wird aber noch mit Tomaten angereichert, die ihm das "Nasse" geben.

Von Sabiha Gökçen und einem explodierten Kaffee

Istanbul ist Basel näher als Herisau. Du hockst in den Flieger. Und bist in zweieinhalb Stunden dort. Nach Herisau: Stau. Stau. Stau. Und der beginnt gleich nach Basel.
Irgendwie zieht es mich im November immer an den Bosporus. Die Touristen sind weg. Du hast die Türken und ihr Kebab ganz für dich alleine. In Istanbul sind es gut 22 Millionen Türken. Und acht Tonnen Kebab am Tag.

Erschienen am: 
Dienstag, 10. Dezember 2013

Von römischen Bahnhöfen und Junkies

Wer in Roma Termini ankommt, sinkt auf die Knie. DANKT UND LOBET IHN. Und weint Tränen im Glück, dass er überhaupt angekommen ist. Zehn Minuten später weint er wieder. Dieses Mal, weil ihm das Portemonnaie fehlt. UND NATÜRLICH SIND ALLE KREDITKARTEN NOCH DRIN.
Das hektische Rumgewusel auf dem Römer Hauptbahnhof? ein weiss-gräulicher Prunkbau mit der totenhausgemütlichen Ausstrahlung einer Faschisten-Zentrale? hat etwas, das die Menschen sofort hypnotisiert. Und zugleich abschreckt.

Erschienen am: 
Samstag, 9. Juli 2011

Seiten