Vom Hang nach Luxus und Gutmenschen

«Wir könnten doch in Meran für einmal in diese gemütliche Pension Apfelbaum mit den Arvenzimmern und?»
Das war Innocent. Und mein Blick stoppte ihn mit Notbremsung.
Jedenfalls verhedderte er sich sofort ins Weinerliche: «WESHALB MUSST DU EIGENTLICH IMMER DIE LUXUSSAU RAUSLASSEN? DU SCHLÄFST IN EINEM PENSIONZIMMER GENAUSO GUT WIE AUF FÜNF STERNEN?»

Erschienen am: 
Dienstag, 1. Oktober 2013

Vom gespickten Rindsbraten und der Sauce?

Donnerstag «Gespickter Braten! Mach doch einfach einen gespickten Braten?!»
Das mit dem Braten ist Isabel. Und Isabel? man ahnt es? ist Redaktorin auf einer dieser Seiten, welche uns aufs Essen heiss machen sollen.
WEISS DER TEUFEL, WESHALB REDAKTIONEN BEIM ESSEN IMMER AUF MICH KOMMEN. Da hält sich die Freude des Schreibers etwa ähnlich in Grenzen wie bei Reich-Ranicki, wenn er einen Fernsehpreis kriegt.
O.K. Essen ist schön. ABER KOCHEN? Dann noch gespickten Braten!
JA, DA HAST DU DEN SALAT!

Erschienen am: 
Donnerstag, 30. Oktober 2008

Vom gesellschaftlichen Abstieg und einer Reise nach Paris

Donnerstag - «Ich bin ja nicht hugo!»
Solches behauptet mein Erbonkel Nudelstadt von sich.
Meine Tante Ruthchen und ich liegen ihm zu Füssen. Küssen seine Kleinzehe. Und jammern: «DAS KANNST DU UNS NICHT ANTUN - NICHT DIESEN ABSTIEG!»
Der Onkel knallt uns ein Schreiben hin: «Die wollen jetzt 950 Euro für ein Zimmer! Man kann ja nicht mehr als schlafen?»
MAN KANN MEHR!

Erschienen am: 
Donnerstag, 15. November 2007

Vom geplatzten Napoleon und der Kostümfrage

Donnerstag - Zu dieser frohen Vorfasnachts-Zeit kommt immer die Gossdüm-Frage.
Und die erste Frage ist stets: Verdammt - wie schreibt man Gossdüm? Goschdym. Costume. Kostüm. Oder Gossdym.
SCHEISSKLEIDER!
SCHEISSRECHTSCHREIBUNG!
SCHEISSRECHTHABER!
Innocent ist letzterer: «Man schreibt?Costume?. Es kommt von?le costume?. Und sag nicht, Du hättest nichts anzuziehen...»
Das wäre die zweite Frage gewesen: Was ziehe ich an?
ICH HABE NICHTS ANZUZIEHEN!

Erschienen am: 
Donnerstag, 15. Februar 2007

Vom gefundenen Schatz und dem Service mit Krone

Zuerst dachte ich: «Alles geträumt. Alles Nirwana. Alles nur Schaum!»
Denn: TRÄUME SIND SCHÄUME, wie man es schon als Kind eingepaukt bekommt.
Aber da bellte die Stimme meines italienischen Cousins Antonio weiterhin aufgeregt ins Ohr: «?das ist ein Familienschatz, ich bin rein zufällig darauf gestossen, als ich den Weinkeller und die Fässer säuberte? die Kiste lag neben den Trichtern und?»
«ICH KOMME!»

Erschienen am: 
Dienstag, 30. Juli 2013

Vom gefundenen Elefanten und Halluzinationen

Als ich den Elefanten im Kornfeld sah, zwickte ich mich in den Arsch. Und beschloss, doch wieder mal meinen Arzt zu konsultieren.
HALLUZINATIONEN IM ALTER SIND NÄMLICH EINE GROSSE GEFAHR.
Man denkt beispielshalber, man sei noch 20. Macht Bungee­jumping. Und ist eben doch zerstreut wie ein 70-Jähriger.
Mit andern Worten: Du stürzt dich in die Tiefe. Hast aber vergessen, das Band an deinen Knöchel zu knüpfen. UND DANACH BRAUCHST DU AUCH GAR NICHT MEHR FÜR EINEN CHECK-UP ZUM ARZT ZU GEHEN.
So weit. So bestürzend.

Erschienen am: 
Dienstag, 14. Mai 2013

Vom Gastro-Journalismus? wo Politik kein Thema ist

Donnerstag - «Journalisten habens gut», sagte Friedi an der Einladung. «Immer gratis fressen und überall dabei?» Friedi ist Elfriede. Und Elfriede arbeitet am Staat. Genauer: in einem dieser vielen Ämter, wos noch mehr Beamte hat. Basel wird stets kleiner. Doch der Beamten sind es immer mehr? Beamten-Friedi also: «Journalisten habens gut. Immer gratis fressen und überall dabei?» NUN GUT? DA SIND WIR EBEN WIE REGIERUNGSRÄTE: DIE SIEHT MAN VOR DEN WAHLEN AUCH AN JEDEM SALZSTANGEN-ANLASS. Ich bin da gar nicht contra.

Erschienen am: 
Donnerstag, 22. November 2007

Vom garstigen Marlenchen, das zur Maryleen wurde?

Mittwoch - Als ich Marlenchen sah, wars gleich Abneigung auf beiden Seiten. Um ehrlich zu sein: Ich fand Marlenchen im grellen Fiorucci-Outfit zum Kotzen. UND SIE MICH IM TRAINER-LOOK AUCH.
«Ist sie nicht wunderbar?», flötete Cindy. «14 Jahre - das schönste Alter!» Sie hielt die aufgetakelte Marlene wie ein Schutzschild vor ihr Chanel-Kostüm.
Das Röckchen war für eine 14-Jährige zu kurz und die Dralon-Wimper zu lang.

Erschienen am: 
Dienstag, 6. September 2005

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