Vom Personal-Trainer und einem Badelift

Donnerstag Als ich Innocent dieses wunderschöne Weihnachtsgeschenk machte, verschloss er alle Türen.
Kam so: Innocent wollte nichts. Er will, dass wir so dumme Geschenktage einfach überspringen.
JA BIN ICH DENN EIN FLOH!?
Geburtstage, Muttertage (ich zieh mir vorher immer ein Kopftuch über und bloche mit dem Besen rum, damit er auch ja nicht vergisst, wer hier das traute Mütterchen im blitzblanken Heim ist), Namenstage, Hochzeitstage und selbst der Tag vom heiligen Valentin sind ihm ein Gräuel.

Erschienen am: 
Donnerstag, 28. Februar 2008

Vom Parfum und einem Traum mit Bienenstich

Donnerstag «Das Parfum!»? flötete Onkel Nudelstadt am Telefon.
Die Nervensäge hat mich aus dem süssesten Traum gerissen. Ich war in Bienenstich gebettet. Wo ich hinbiss: SÜSSES PUR. DAZU MIT FÜLLUNG!
Und das Heisseste: «Über mir schwebte als zartrosiger Wolkengeist meine liebe Kembserweg-Omi, die mir schon als Kind Omelette-Soufflée souffliert hatte. Sie lächelte gütig. «ISS MEIN KIND? DAMIT DU GROSS UND STARK WIRST!»

Erschienen am: 
Mittwoch, 18. Oktober 2006

Vom Pannendienst und dessen Kollegen

Käthy ist eine auf meiner Gästeliste, die nie Umstände machen will: «Tu einfach, als ob wir nicht da wären?»
NA GUT. Ich habe NUR EINMAL keinen Aperitif hingepfeffert ? ABER DAS HÄTTET IHR DANN ERLEBEN SOLLEN! DA WAR SIE VOLL DA!
Käthy kommt also. Sie bringt aus dem Hafenort stets Blumen mit. Umberto mit dem einzigen Floristen-Shop auf dem Eiland (er nennt den Schuppen bescheiden «Bottega del buon dio») kennt Käthy. Und wartet auf sie ein Jahr lang wie die Spinne auf die Fliege.

Erschienen am: 
Dienstag, 5. November 2013

Vom Oben-ohne-Erlebnisund der Geburt in der Mütze...

Dienstag - Abschied von der Insel. Sie heulen Rotz und Tränen. Sie werfen sich auf den Boden und umklammern schreiend meine (frisch gebügelte) Hose: «MISERICORDIA! Nicht gehen! MADONNASANTA. Du kannst uns doch nicht verlassen!»

DAS WAR IM TRAUM.

In Wirklichkeit küssen sie den Kühler meines Autos und kreuzen den Zeigefinger über den Mittelfinger als Zeichen gegen das Böse: «Komm nicht zu früh zurück - du weisst: Es ist eine heisse Zeit!»

Erschienen am: 
Dienstag, 5. Juli 2005

Vom nervenden Onkel Nüdelstadt und JouJou

Donnerstag - Wenn mein lieber Erbonkel Rudolf, eine Seele von Nervensäge und rüstig auf den Beinen, aber wackelig im Zahn, wenn Onkel Nudelstadt also anruft und ins Telefon bellt: «Komm. Aber komm mit einem gewaschenen Auto - ich will mich nicht wieder blamieren!», so heisst das: «GEWEHR BEI FUSS!»
Deshalb ich: «Kommt die Tante auch?»

Erschienen am: 
Mittwoch, 16. Mai 2007

Vom Neptun in Bologna und Mortadella ohne Pistazien

Donnerstag Sie schicken mich nach Bologna. Und sie wollen die Wurst? die Wurst und ihre Geschichte.
WESHALB MUSS ES AUSGERECHNET DIE WURST SEIN? Bologna hat auch anderes Knackiges. Schon mal den «Neptun» von hinten betrachtet?
Die Redaktorin gluckst: «Aber Hanswürstchen? die Wurst ist doch dein Thema. Vom Zipfel bis zum bitteren Ende... 4000 Zeichen. Und frag mal, was die Pistazie darin soll.»

Erschienen am: 
Donnerstag, 5. Juni 2008

Vom Mord an Winnifried und angewinkelten Beinen...

Donnerstag Als der Mord an Winnifried passierte, war ich gerade mal sechs Lenze jung. Sechs Jahre sind ein sensibles Alter. Man sollte da nicht in Schlächtereien verwickelt sein. Und schon gar nicht, wenn die Schlächter aus den eigenen Reihen stammen.
Um dem Fall gerecht zu werden, ist eine Milieustudie unumgänglich: Es gab eine dezente Seite. Die war stinklangweilig, immer mies drauf und mit dem konstanten Vorwurf «wie konntet ihr mir das antun?» im tränenden Auge.

Erschienen am: 
Donnerstag, 20. März 2008

Vom Monokel-Onkel und einem geerbten Schloss in Italien

Donnerstag - Antonio rief bereits um fünf Uhr morgens an: «Abbiamo il castello - wir haben das Schloss!!»
Natürlich ist es wunderbar als Schlossherr aus dem Schlaf gerissen zu werden. Nur Innocent baut die totale Krise: «Wenn das wieder so ein telefonischer Weinverkäufer ist...»

Erschienen am: 
Donnerstag, 15. März 2007

Vom Markt in Chichicastenango und dem Wahrsager mit Bohnen

Das kleine Hotel über dem Atitlansee ist der Himmel? die Temperaturen sind es weniger. Es sei denn, man zähle das Kühlhaus zum Paradies.
Kuba, Mexiko, Belize? da war ja klar, dass wir nur das Leichte in den Koffer nudelten. Ich meine: T-Shirts, Khaki-Shorts und so.
Der See liegt über 2000 Meter über Meer. Das Hotel hat einen kleinen Pool. Der wiederum eine zarte Eisschicht. «Jetzt sei keine Memme. Schau dir den See an? das ist doch Märchen pur Natur.»

Erschienen am: 
Samstag, 16. April 2011

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