Markus Somm: «Ich? Streitsüchtig? Nur diskussionsfreudig!»

Zu Tisch mit -minu: Markus Somm

Wir haben den Tisch hinten. Ganz hinten. Der Chef de Service lacht verschwörerisch: «Da kann er alles beobachten. Und hat doch seine Ruhe…»

Na ja – diese Ruhe wird Markus Somm jetzt ohnehin haben. Auch wenn er nicht mehr am hinteren Tisch hockt.

Vermutlich ist dies sein letzter Besuch in der «Kunsthalle» – zumindest für einige Monate.

Viele Basler atmen durch. «ENDLICH! WURDE ABER AUCH ZEIT…»

Sie hätten ihn am liebsten wie einst die Hexen der Stadt im Rhein ersäuft. Oder aufs Feuerrad geflochten.

Erschienen am: 
Samstag, 16. Februar 2019

Herr Pumpel

«Herr Pumpel muss mit!»

Der alte Mann sass in der leeren Küche. Und polterte noch einmal mürrisch: «Herr Pumpel muss mit!»

Herr Pumpel sass auf Eds Schoss. ÜBER 60 JAHRE LANG HATTEN FRED UND HERR PUMPEL HIER GELEBT.

Und jetzt: alles vorbei!

Lucie schüttelte unwillig den Kopf: «Es ist immer schwer, Opi. Aber alle Menschen müssen einmal der Vergangenheit «adieu» sagen.

Dann: «Du hast es gut dort…»

Fred knurrte wieder: «Herr Pumpel muss mit!»

Lucie hüstelte jetzt unwillig:

Erschienen am: 
Freitag, 15. Februar 2019

Vom Frühtod der Maschinen und dem Waschtag

Illustration: Rebekka Heeb

Annick poltert aus dem Lift. Mit dem Fuss schiebt sie einen Plastikkorb mit Dreckwäsche in den Gang: «Rien ne va plus!».

Annick hätte Croupier werden sollen!

Immer wieder löchert sie uns mit ihrem «Rien ne va plus!».

Sie schaut uns dabei so anklagend an, wie der kleine Spatz heute morgen, als er sehen musste, dass das Futterhäuschen leergefressen war.

TATSÄCHLICH GEHT BEI UNS GAR NICHTS MEHR!

Vor einem Monat hat der Mixer das Zeitliche gesegnet. Es war ein unschöner Tod.

Für ihn.

Erschienen am: 
Dienstag, 12. Februar 2019

Spiele

Lilli betrachtete ihre Grosstochter. In den Augen der Nonna funkelte Stolz. Es funkelte Liebe.

UND ES FUNKELTE EIN BISSCHEN UNWILLEN.

Lara lümmelte auf der Coach.

In den Händen das Handy.

Die Grossmutter seufzte: «Lara…»

Keine Antwort.

Nur eine sonore Stimme aus dem Telefönchen. Diese sagte «SWEET!»

Dann: «Dingdong…!» «LARA!» Lilli wurde nun doch stinkig.

Immerhin kam die Enkelin nur selten zu Besuch.

Erschienen am: 
Freitag, 8. Februar 2019

Vom alten Mantel und der neuen Sprache Napoleons

Illustration: Rebekka Heeb

«Wo ist mein Mantel?»

Er nervt. Er besitzt acht verschiedene Mäntel.

Einige sind noch aus der Gründerzeit. Aber: «Die tuns immer noch!»

Ich habe ihm vor drei Jahren auf Weihnachten einen wunderbaren Kamelhaar-Mantel geschenkt.

Ok – Ihr Grünnasen, ich weiss, dass doppelhöckerige Tiere geschützt sind. Aber für Innocent ist mir alles recht – auch ein rasiertes Kamel!

A B E R: DER MANTEL HÄNGT NOCH AM BÜGEL. UND DAS PREISETIKETT DARAN IST UNVERSEHRT!

«Du könntest doch einmal den Neuen tragen!»

Erschienen am: 
Dienstag, 5. Februar 2019

Seiten

-minu RSS abonnieren