Von der Schiffsphobie und der Omama im Gepäcknetz

Illustration: Rebekka Heeb

Würde der liebe Gott gewollt haben, dass mir das Leben im Wasser Spass macht, hätte er mich als Frosch auf die Welt losgelassen. Aber nichts da. Er schickte eine plattfüssige Tucke auf die Erde, die bei jedem Boot gleich Schweissausbrüche bekommt: «Keine zehn Pferde bringen mich auf diesen Kahn... Wenns schaukelt, kotze ich euch die Kabinen voll...»

JEDER ZWEITE ANTWORTET DANN: «Aber das Meer ist doch spiegelglatt...»

Erschienen am: 
Dienstag, 1. September 2020

Vom Gips, Fernsehen und dem heutigen Mäni Weber aus Wädiswil...

Illustration: Rebekka Heeb

Ok. Ich bin nicht der grosse Fernseher. In die Ferne schweifen - ja! Aber: Fernsehen - nein. Klar - bei TATORT mache ich die grosse Aus nahme. Sonntag für Sonntag bade ich im Blut. Und tauche ins Böse.

Meine Favoriten sind die Wiener. Und die aus Münster. Allerdings finde ich, die Protagonisten reden nicht mehr so deutlich wie früher. Die heutigen Schauspieler haben einfach keine Diktion mehr - keine zackig ausgespuckten «st». Nur noch Gelaber. Und Dialekte, die nirgendwo einzuordnen sind.

Erschienen am: 
Dienstag, 25. August 2020

Paola Biason: Ein Leben mit «Glanz und Gloria»

Foto: Lucia Hunziker

Sie ist Zürcherin. Durch und durch. Der breitblecherne Dialekt. Das elegante Outfit. Und der Glanz, der sie leuchtend mit Gloria umflirrt.

Sie i s t der Glanz.

Sie i s t das Gloria.

Sie ist «Glanz & Gloria».

«Wir treffen Paola Biason im Rosaly’s: «Kennst du bestimmt. Beim Bellevue...» AUCH DA IST SIE, DIE KLARE ZÜRCHERIN: Sie nimmt an, dass jeder die Limmat-Stadt kennt.

Erschienen am: 
Samstag, 22. August 2020

Von Betteln, Bettlern und der miesen Show…

Illustration: Rebekka Heeb

Betteln ist das grosse Thema. Kenne ich. Seit Jahren werfe ich mich Herrn Innocent zu Füssen. Und habe mir vorher die Augen mit Zwiebelsaft eingerieben, dass ich losspritze wie der Rasensprenger in Nachbars Garten. Ich strecke meine gefalteten Hände himmelwärts und rufe dort alle Heiligen an. Dann schluchze ich: «Nur e i n e n Franken... ich weiss nicht, wie ich sonst mit deinem Haushaltungsgeld über die Runden komme?!»

Erschienen am: 
Dienstag, 18. August 2020

Seiten

-minu RSS abonnieren