Zürcher

Walti knallte die Papierserviette auf den Tisch: «SCHEISS-ZÜRCHER!»
Hildi schaute leicht indigniert auf? immerhin hat sie ihre Wurzeln in Wetzikon.
Deshalb grollender Unterton: «WAS WETTERT IHR BASLER EIGENTLICH IMMER GEGEN DIE ZÜRCHER??»

Erschienen am: 
Montag, 28. Oktober 2013

Spaghetti aglio olio

Die Basler Küche hat sich in den letzten 50 Jahren italianisiert. Mit dem Zuzug der Gastarbeiter in den 50er Jahren kamen bei uns auch südländische Düfte auf.

Spaghetti ist sicherlich eines der beliebtesten Gerichte bei Jung und Alt. Die Pasta ist schnell zubereitet und kann in hunderten von Varianten serviert werden.

Am meisten kommen Spaghetti al Pomodoro e Basilico auf den Tisch - frische Tomaten werden geschält, gewürfelt und in Olivenöl angezogen. Mit Salz und Pfeffer gewürzt. Und mit frischem Basilikum verfeinert an die Spaghetti gegeben.

Zimmerherren willkommen...

Tildy schaute den Mann unter der Türe lange an. Dann gab sie sich einen Ruck: «In Gottes Namen. Aber nur für eine Nacht. Das Schild ist passé...»
«ZIMMERHERREN WILLKOMMEN» stand in alter Schrift auf dem weissen Email. Als der letzte Herr für immer gegangen war, wollte Tildy die Tafel abschrauben. Aber die Zeit hatte die Nägel ein­rosten lassen. So blieb es an der Mauer der alten Villa als Relikt einer vergangenen Zeit.

Erschienen am: 
Montag, 17. September 2012

Zigaretten holen

Fritz wälzte sich im Bett.
Die halbe Schweinshaxe lag wie ein Kieswerk in seinem Magen.
Er mochte Schweinshaxen. Elsa nicht. Elsa mochte auch nicht, dass Fritz Schweinshaxen mochte.
(Elsa mochte wenig in ihrem Leben.)
«Du wirst nicht schlafen können», hatte sie in der Beiz gemeckert und ihre Warnpfeile aus dem Köcher gezogen.
«Es ist nicht gut für deinen Blutdruck... du bist eh viel zu fett... und überhaupt sind Schweinshaxen ordinär...»

Erschienen am: 
Montag, 10. September 2012

Schweinekotelett "spezial"

Schweinefleisch schmeckt zweifellos am schmackhaftesten. Es sollte aus gesundheitlichen Gründen nicht allzu oft genossen werden - aber nicht's geht eben über ein köstliches Kotelett von der Sau. "Knochen abnagen" ist das Schönste! Wie das meiste Schweinefleisch schmeckt es besser, wenn es bereits am Vortag gewürzt oder mariniert wurde. Die Kotelette mit folgender Marinade sind eine Wucht - und werden Sie begeistern:

Zieh die Hose rauf!

Die Hose ist am Arsch.
Sorry. Das ist nicht ladylike ausgedrückt.
Aber ich bin ja keine Lady.
Und die Hose dennoch dort.
Kam so: In Rom ist Ausverkauf.
Es ist dort jetzt immer Ausverkauf.
Da sich der Konsum des Durchschnitts-Touristen auf Aktionspostkarten (10 Stück 1 Euro), Mineralwasser (5 dl für 3 Euro) und ein Stück Pizza im Stehen (4 Euro) beschränkt, will man die Kauflust mit SALDI anheizen.
SALDI bedeutet hier so viel wie «der Rotstift geht um...». Oder «die Preise purzeln».

Erschienen am: 
Montag, 26. April 2010

Zapfenzieher

Hildi packte das Geschenk aus.
«Meine Frau liebt es, Päckchen zu öffnen...», lachte Fritz. Und entkorkte? blubbb!? eine Flasche mit dem Eidechslein drauf.
«Ohhh», sagte Hildi.
«WOWWW!», staunte Fritz.
Max Iseli nickte stolz: «Es ist nicht einfach, jemandem etwas zu schenken, der schon alles hat!»
Hildis Augen verengten sich zu zwei Schlitzen. DANN NAHM SIE DEN ZAPFENZIEHER IN DIE HAND. UND RANG SICH EIN VERZWEIFELTES LÄCHELN AB: «Wunderbar!»

Erschienen am: 
Montag, 31. Oktober 2011

Ying und Yang

«Kampf der Wampe», posaunte Evchen. Und schüttete sich noch ein Glas mit Lambrusco nach. Der perlende Rotwein schäumte über - und das tat auch Evchen mit Energie geladen wie die Mastsau mit Mais: «Wir besuchen diesen chinesischen Fitnesskurs. Hast du das Plakat gesehen?»

Hatte ich. Es war ein weniger fitter als fetter Buddha, der mit hintergründigem Lächeln zur «Balance von Geist und Körper» aufrief. Darunter in grellem Orange: «Ying und Yang - in einem Klang».

Erschienen am: 
Montag, 30. Januar 2006

Risibisi

Früher war es gang und gäbe, dass unsere Grossmütter riesige Schotenberge auspulten und die Erbschen dann an einer etwas dicklichen Bechamel zum Sonntagsbraten servierten. DANN KAMEN DIE DOSEN! Unsere Mütter pfiffen auf die Plackerei mit den Schoten - und servierten das, was am Mittagstisch allgemein unter "Kanonenkugeln" bekannt war. Dann kam allerdings "extra fein". Und die waren dann auch "extra fein". Das höchste aller Gefühle war jedoch die Jägermischung, bei der die Erbschen mit Zuckerzwiebelchen und Eierschwämmchen angereicht aus der Büchse kullerten.

Rhabarber-Auflauf

Rhabarbern sind eine herrliche Frucht. Wichtig ist, dass man bei der Zubereitung des Kompotts nicht mit Zucker spart, sonst geben die Stengel "langi Zehn".

Das folgende Auflauf-Rezept schmeckt köstlich und kann auch mit Brotresten (statt Löffelbiscuits), die man in Scheiben schneidet und in etwas Butter röstet, zubereitet werden.

Zutaten: 1 Paket Löffelbiscuits oder geröstete Brotresten, 1 Päckli Vanillepudding zum Anrühren, 1 Pfund Rhabarbern, 1 Tasse Zucker, 5 dl Milch

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