Desserts

Desserts sind der letzte Akt eines herrlichen Essens - allerdings gibt es Menschen, die machen aus jedem Essen und jedem "plat" einfach einen Dessertgang. Das sind mir die liebsten ...

Hauptgerichte

Es muss nicht immer Kaviar sein.

Hauptgerichte werden heute je länger desto mehr durch ein zweites "primo" verdrängt - also durch eine zweite Vorspeise.

Trotzdem - es geht nichts über ein gutes Hauptgericht.

Bärlauch-Ammelette

Bärlauch ist dieses magische Kraut, das nach Knoblauch duftet, ohne dass man später noch lange nach Knoblauch stinkt. Oder andersrum: der Geniesser des würzigen Goûts kann hunderte von Bärlauchblättern bedenkenlos zerkauen und danach seine Allerliebste küssen, ohne dass es sie gleich umwirft. Denn der Atem bleibt beim Genuss des Bärlauchs rein - BEI KNOBLAUCH NICHT!

Hörnli mit Epfelmues

Zu den Schweizer Pasta-Gerichten gehörten in den 50er und 60er Jahren nur wenige Sorten: Nudeln - "mittel", "fein" und "extrafein". Dann d'Müscheli (die den heutigen "Papardelle", also den Schmetterlingen entsprachen und kein Mensch weiss, weshalb man sie "Müscheli" nannte). Und dann natürlich die Pasta-Einlagen in die Fleischsuppe: d'Stärnli. Oder: die Buchstaben.

Pasta

Ein Teller Pasta ist auch heute noch ein "Göttergericht". Die Italiener haben uns die Pasta in den 50er Jahren in die Schweiz gebracht - seither nudeln wir auf Teufel komm raus!

Rezepte

Bei Rezepten schaue ich immer, dass sie nicht zu aufwändig und kompliziert sind. Meine Rezepte sind nichts für Hobbyköche - sondern für gestresste Hausfrauen, die eine Inspiration zur ewigen Frage "Was koche ich morgen?" brauchen.

Die 33 Fragen

Erschienen am 23.12.2004 in der Basler Zeitung.

1. Sie dürfen sich bei einer guten Fee etwas wünschen Wie lautet Ihr Wunsch?
Ich selber möchte die gute Fee sein.

2. Wann sind Sie am glücklichsten?
In Harmonie bin extrem harmoniesüchtig.

3. Wo möchten Sie am liebsten leben?
Keine Frage am liebsten in Basel.

4. Worüber lachen Sie am liebsten?
Über mich selber.

5. Was bringt Sie zum Weinen?
Schweizer Fleischpreise und die Markusplatz-Szene in Sissi ("Mammmmma!").

6. Wovor haben Sie Angst?
Vor der Dummheit Bushs.

7. Sie werden auf eine einsame Insel verbannt. Wen (Partner oder Familie ausgenommen) hätten Sie gerne als Begleitung?
Einen guten Koch.

8. Welche drei Gegenstände würden Sie auf die einsame Insel mitnehmen?
Sparschäler... mein Schmuseschlaftier... die Agatha Christie Gesamtausgabe.

9. Was ist Ihre Lieblingsmusik?
Oper.

10. Ihre Lieblings-Musikgruppe respektive Ihr(e) Lieblings-Interpret(in) oder -Komponist(in)?
Callas.

11. Welches ist Ihr Lieblingsfilm?
Die Gärten der Finzi-Contini.

12. Ihre Lieblingsschauspielerin?
Peggy Smith.

13. Ihr Lieblingsschauspieler?
Tom Hanks.

14. Wer ist Ihre liebste Romanfigur, und was verkörpert diese für Sie?
Ich liebe David Sedaris in sieben kleinen Novellen und Glossen, wo er sich farbenprächtig selber beschreibt. Ich bewundere ihn für seinen Mut und seinen eigenen Humor...

15. Ihr(e) Lieblingsschriftsteller(in)?
David Sedaris.

16. Ihr(e) Lieblingsmaler(in)?
Francis Bacon.

17. Ihre Lieblingsfarbe?
Schwarz.

18. Ihre Lieblingsblume?
Mohn.

19. Ihr Lieblingstier?
Eine Schnauzer-Dackel-Mischung.

20. Welche Eigenschaften schätzen Sie an einem Menschen besonders?
Loyalität.

21. Was verabscheuen Sie am meisten?
Geiz.

22. Was war/ist für Sie das grösste Unglück in der Menschheitsgeschichte?
Die Erfindung des Rucksäckleins.

23. Was bedeutet Ihnen Glaube/Religion?
Ich brauche immer mal wieder jemanden, dem ich mein Herz ausschütten kann und der mir nicht immer widerspricht. Das ist ER und MIR deshalb sehr wichtig.

24. Was sind für Sie die drei wichtigsten Dinge im Leben?
Gefühle, Friede, Schokolade (dunkel).

25. Der schönste Moment in Ihrem Leben?
Als mein Freund Innocent zu mir sagte: "Na ja, wir könnens ja nochmals 30 Jahre zusammen versuchen..."

26. Wovon träumen Sie am liebsten?
Ich bin schön. Ich bin gross. Ich bin schlank. Und Richard Gere hat gerade nichts anderes zu tun...

27. Welche Träume wollen Sie im Leben verwirklichen?
Die Queen zum Lachen bringen und ein wirklich gutes Buch schreiben.

28. Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Schreiben.

29. Ihre grösste Tugend?
Ich lüge nie.

30. Ihr grösstes Laster?
Ich lüge nie.

31. Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
Die Stimme der Callas und des Pavarotti.

32. Wen bewundern Sie am meisten?
Meinen Freund für seine Geduld.

33. Wie lautet Ihr Lebensmotto?
«Take it easy - morgen sieht eh alles anders aus.»

-minu und das Elsass

Anfangs der 70-er Jahre haben Innocent und ich uns ins Elsass verliebt.

Schuld war meine Tante Esmeralda. "s Kääsli", wie wir meine Tante nannten, jagte in ihrem roten MG alle Nebenstrassen des Haut Rhin ab und führte uns so die Schätze, welche der liebe Gott da hinter die Basler Grenze gelegt hatte, vor Augen.

Im Gifthüttli hörte ich dann rein zufällig an einem Nebentisch von einem Häuschen, das in Leymen zu kaufen sei. Innocent und ich schauten uns das kleine, verlotterte Hüttchen an – Toilette war ein Plumpsklo im Hof. Und ein rauchender Kanonenofen hat die 3 Zimmer aufgeheizt. Jedenfalls waren wir sofort in das Haus verliebt – und wurden mit der Verkäuferin handelseinig.

Seither verbringen wir die Juli-August-Monate in Leymen im "Dittihuus". Damals waren wir neben Hilde Ziegler und "Spali" die einzigen Schweizer – heute ist Leymen schon fast eine helvetische Agglomeration geworden.

Aber auch hier – die 15 Kilometer Distanz zur Stadt, die 6 Grad weniger Hitze im August und der Garten, der kaum grösser ist als ein Doppelbett bringen uns die Lebensqualität und die Vorteile des Lebens in unserer traumschönen Region.

Überhaupt – ich werde immer wieder gefragt, wo ich am liebsten leben würde. Ganz klar: in Basel. Für mich gibt es kaum eine internationalere Stadt mit so viel Lebensqualität – in fünf Minuten im Badischen, mit dem Tram nach Frankreich und in 15 Minuten im Baselbiet, wo gibt es eine schönere, weltoffenere Konstellation?

Die Grenzstadt prägt auch die Menschen – und ich liebe die Mentalität hier am Rheinknie, habe Basel und seine Leute immer geliebt. Eben wegen ihrer Toleranz, ihrer Grossherzigkeit und der Weitsicht ...

-minu in Italien

Schon als Kind war Italien mein Traumziel. Wir hatten ein Ferienhaus in Adelboden – das bedeutete: Frühling in Adelboden. Winter in Adelboden. Sommer in Adelboden.

DA LECHZTE DIE SEELE NACH ABWECHSLUNG. BESONDERS DA ALLE ANDERN KINDERN VON RIMINI UND GELATO SCHWÄRMTEN.

Gottlob hatte ich eine Grosstante, die in Italien verheiratet war. Mehr noch: sie hatte sich einen Conte geangelt und lebte auf einem Gut über dem Orta-See. Zu ihr durfte ich hin und wieder in die Ferien – und das war ein anderes Leben.

Keine Minestrone aus dem Knorr-Beutel, sondern ein göttliches Gemisch aus frischen Gartengemüsen und Rinderbrühe ... es gab Damast mit eingewobenen Familienwappen ... und einen Riesengarten, wo Parma-Veilchen unter Pinien blühten. DAS WAR NICHT DIE 2-ZIMMERWOHNUNG AN DER COLMARERSTRASSE!

So schätzte ich nicht nur Zia Nelly und ihre Umgebung – so begann ich auch Italien und seine Leute zu lieben.

Mit 23 Lenzen wollte ich von der National-Zeitung weg. Mein damaliger Verleger, Fritz Hagemann, liess dies nicht zu: "Blödsinn – Sie haben es gut bei uns. Aber ich kann verstehen, wenn Sie einen Tapetenwechsel brauchen. Fahren sie nach Rom. Besuchen Sie dort die Kurse von Dante Alighieri – und kommen Sie mit einem Diplom zurück".

So fuhr ich zehn Sommer lang nach Rom, um dort mein Italienisch aufzumöbeln. Als ich das Diplom hatte, wollte ich weiterhin in Rom bleiben – und beschloss hier mein Zweitdomizil zu beziehen. Dazu kam "Mont'Argentario" – eine kleine Halbinsel am südlichsten Zipfel Italiens, wo mein Freund Innocent und ich schon seit vielen Jahren die Herbstmonate vebrachten.

Heute lebe ich immer noch in Rom – einen Steinwurf hinter dem Pantheon. Und ich pendle zwischen der Insel und der ewigen Stadt hin und her.

Etwa 6 Monate jährlich bin ich in Italien – und brauche dieses "andere Leben", um zu erkennen, dass es eigentlich überall auf der Welt dasselbe ist. Die Probleme reduzieren sich auf den Menschen. Und der ist stets gleich.

Meine Insel-Bewohner (Fischer und Rebbauern) auf Argentario unterscheiden sich übrigens kaum von den Berglern in Adelboden – erst wer längere Zeit im Ausland gelebt (und dort nicht einfach Ferien verbracht, sondern auch gearbeitet hat), merkt, dass sich das Leben überall ähnelt.

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