Heinz Spoerli

Zuerst erkenne ich ihn nicht.
Ok. Paulchen hatte es mir bereits geflüstert: «Er hat abgenommen!»
ABER GLEICH SO?!
Heinz Spoerli sitzt an einer Tasse Kaffee (mit Assugrin). Grinst über alle (na ja – jetzt nur noch zwei) Backen. Und geniesst die Überraschung: «Also – was sagst du?»
Ich sage gar nichts. Der Neid nagt an mir – wie das erwärmte Klima am Arktis-Eis.
«Über 25 Kilos!», setzt er noch einen drauf.

Erschienen am: 
Samstag, 20. April 2013

Eberhard Kornfeld

Das Haus wirkt unscheinbar. Es liegt an der Berner Laupenstrasse – nicht weit vom Bahnhof entfernt.
Um die Villa weht die Ruhe der Belle Époque. Alle diese eleganten Herrschaftshäuser waren nach 1848 für Bundesräte geplant.
ABER – das Haus wurde nach 1944 keine Parlamentarier-Burg. Sondern eine der ersten Adressen im Kunsthandel.
«Mit dem schönsten Auktionssaal der Welt» – so schreibt «Newsweek».

Erschienen am: 
Samstag, 25. Mai 2013

Joggi La Roche

«Wir machen kein schnelles Geld, aber sicheres»
Seit 226 Jahren eine Familie von Bankiers … Eigentlich heisst er Hebdenstreit. Johann Jakob Hebdenstreit.
Aber die Bankenwelt kennt ihn als Joggi – Joggi La Roche. Privatbankier. Und dies in der achten Generation.
Um es bescheiden zu sagen: Die Bank La Roche 1787 («Das ist das neue Branding!») ist die älteste Privatbank in Basel – und auch eine der ältesten auf dieser Welt.

Erschienen am: 
Samstag, 22. Juni 2013

Murat Yakin

«Manchmal möchte ich die Zeit anhalten»»
Er fährt im schwarzen Auto vor. Sponsorenwagen. Im Innern hängen gebügelte Hemden. Ein «gepflegtes Äusseres» ist ihm wichtig.
Kleiderfuzzi?
Er lacht: «Nein. Eigentlich nicht. Ich kaufe ab Stange. Die Hosenbeine müssen dann meistens etwas ausgelassen werden. Da sind immer noch die etwas zu starken Fussballerschenkel …»
Er trägt auch Anzüge auf dem Fussballplatz – während eines Meisterschaftsspiels. Warum?

Erschienen am: 
Samstag, 13. Juli 2013

Massimo Rocchi

«Mehr Selbstbewusstsein für die Schweiz!»
Er kommt nicht alleine.
Seine Begleiterin ist gross. Schön. Charmant (sie ist auch gescheit – das merke ich erst später).
Verliebt?
Sein Mund lächelt: «Darüber möchte ich nicht reden …»
Braucht er auch nicht. Seine Augen sprechen Bände. Sie glühen wie der Vesuv bei Höchstausstoss. Die tanzenden Pupillen schütten Signale aus wie Erst-August-Raketen ihre Sterne: «Jaaaa …. jaaaa …. JAAAA!»

Erschienen am: 
Samstag, 17. August 2013

Maya Graf

«Mit 14 konnten wir Kinder den Hof alleine führen»
Ihr Mail: «… stört es Sie, wenn ich den Hund mitbringe? Ein harmloser Pudel.»
Mein Mail: «Nein. Ich bin mit Politik und Hunden aufgewachsen …»
Irgendwo bei den Recherchearbeiten lese ich dann, dass der Kaminfeger nach ihrer Wahl zur Nationalratspräsidentin am kommenden Tag auf dem Hof zu tun hatte. Und als Erstes den kleinen Pudel begrüsste: «Aha – das ist also der höchste Hund des Landes!»

Erschienen am: 
Samstag, 7. September 2013

Bo Katzman

«Manchmal brauchts auch ein paar Takte Glück»
Reto Borer starb, als er nur ein paar Lieder älter als 20 Jahre war.
Der angehende Lehrer, der später als Bo Katzman eine Legende am Schweizer Musikhimmel werden sollte, sah ein helles Licht:
«… alles war so unbeschreiblich schön. Irgendwie zu schön. Ich kapierte auch plötzlich, wie das Universum funktionierte. Dass ich ein Stück davon bin. Das tönt jetzt alles total verrückt, wirr –aber so war es einfach.»

Erschienen am: 
Samstag, 12. Oktober 2013

Silvio Denz

«Die Cüpli-Medien können es mir nicht»
Natürlich erwarte ich ihn mit Wagen. Samt standesgemässem Chauffeur.
Silvio Denz ist immerhin einer der 100 reichsten Männer der Schweiz.

Erschienen am: 
Montag, 2. Dezember 2013

Cuisine cruelle

Eine Kochserie über "Dauerbrenner" der 50er und 60er Jahre

Über vieles, was in den fünfziger bis achtziger Jahren in keiner Schweizer Küche fehlte, rümpfen heutige Gastro-Experten die Nase: Büchsenravioli, Fischstäbli, Nescoré, Maggifläschli…

Sie alle gehören zur «cuisine cruelle» – und haben doch während vieler Jahrzehnte den Schweizern den Tag und das Menü gemacht. Noch heute sind viele dieser Produkte «Dauerbrenner».

Wir sind ihrer Geschichte nachgegangen und haben sie jeweils helvetischen Kochkoryphäen zur Verfügung gestellt. Sie sollen uns daraus ein Rezept basteln. Und siehe da: Heraus kam ein geschmackvolles Kontrastprogramm zur Haute Cuisine.

Die Kochserie "cuisine cruelle" erschien ab dem 1. April 2005 im BaZ-Kulturmagazin, jeweils 14-täglich. Ende der Serie: 13. April 2006 - nach 26 Folgen.

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