Schwarzfahrt

Als die Stimme ertönte, war es zu spät!
Mein Bauch tanzte Tango? der Hals schnürte sich zu.

"GUTEN TAG? BILLETKONTROLLE!".

Mit Müh' und Not hatte ich den 3-er Schlitten erreicht... war trotz ROTLICHT für Fussgänger zwischen den hupenden Autos durchgespult... klopfte wild auf den roten OEFFNEN-Knopf. Und oh Wunder? die Türe zischte nochmals auseinander!

Und dann:
"GUTEN TAG? BILLETKONTROLLE".

Schöner guter Tag das! Natürlich hatte ich <i>kein</i> Billet.
Das ist nun wirklich nicht mehr drin gelegen. Man weiss ja, wie langsam diese Apparate spucken.

Während meine Magennerven vibrierten und ich krampfhaft an einer für die Trämlerstochter einigermassen stilvollen "Excuse" herumlaborierte, kam das Kontrolleur-Duo ins Stocken. Es hatte sich vor einem jungen Schwarzen aufgebaut und versuchte ihm klar zu machen, dass Schwarzfahren des Teufels und unfair sei.
Den andern Traminsassen war's peinlich. Nur ich atmete mit schlechtem Gerwissen auf. Die Kontrolleure gingen mit dem armen Jungen aus dem Tram.

"Kann doch jedem passieren!", sagte mein Vordermann zu mir.
"Ja", nickte ich.
Und fuhr drei Stationen schwarz weiter.

Montag, 7. März 2005