Sommertage wie einst?

Gestern genoss ich den Sommer. Und spazierte an «meiner» alten Anlage vorbei.

Die Anlage liegt beim Oekolampad. Sie ist bescheiden: kein Park, keine Grandezza? Ringelblumen statt Rosen, braune, solide Holzbänke statt Hollywood-Schaukeln. Und ein Brunnen, in dem ich als Dreikäsehoch gebadet und die Leute angespritzt habe.

Die «Anlage» war der Treffpunkt von uns Quartier-Binggis. Wir trafen einander bei der würfelartigen Kletterstange. Hier gabs die ersten Mutproben: Wer kann ganz oben aufrecht auf den Eisenrohren stehen?

Karlchen fiel runter. Direkt auf den Kopf. Sie haben die Kletterstange daraufhin entfernt. Karlchen ist heute Grossrat. Eigentlich hat sich ausser der Kletterstange nichts Wesentliches verändert. Da ist noch immer die Wippe, die man in Basel «Gygampfi» nennt. Im Rasen liegen Mütter auf einer Decke und lesen Krimis, während ihre Kleinen «Himmel und Hölle» hüpfen.

Und im Brunnen schreit ein Mädchen auf, weil ein Bub es vollspritzt. Dann tuscheln die beiden. Kichern. Und der Bub hält den Zeigefinger auf das Wasserrohr. Einen Moment später bin ich pflotschnass. Die Zeit holt dich immer ein. Einmal bist du an der Spritze. Dann der andere?

Montag, 27. Juni 2005