Hackbraten
Robi quengelte.
Sophie kannte das. Die Schweizer Super-G-Fahrerinnen hatten soeben sein Nachtessen vermiest: keine erhoffte Goldmedaille. Dabei hatte sich das Boulevardblatt des Landes in Grossbuchstaben überschlagen: «MORGEN GIBT’S GOLD!»
Gab es auch. Aber für die andern.
Robi schaute gebannt auf den Bildschirm. Den Hackbraten hooverte er rein wie ein Staubsauger im Speed-Gang. Dabei hatte sie sich so viel Mühe gegeben: Rotwein, Karöttchen, gespickte Zwiebeln (Betty Bossi).
Vom Fasnachtsvirus und dem Aufhören
«Das wars. Ich höre auf!»
In der Beiz war es plötzlich still. Alle stierten ungläubig auf Marie. Eigentlich nannte sie keiner so. «Myggy» – so riefen die Cliquenfreunde die Pfeiferin, die schon seit über 60 Jahren in der Clique mitmarschierte. Myggi spielte erste Stimme – ihr Ansatz war kräftig. Breit. Ein Ton, der trug.
36,7
Seine Lunge gab ein Flötenkonzert.
Es war das quengelnde Stöhnen ausgepfiffener Luft – ähnlich wie er es am Kindergeburtstag der kleinen Lucie kürzlich erlebt hatte: Da gab es eine Reihe aufgeblasener Ballonschweinchen.
Wenn man ihnen die Luft rausliess, schnurpfelten sie zusammen. Wurden faltig wie Frauen mit Rente. aber ohne Botox (o.k. – passiert auch Männern!).
Dabei liessen die rosigen Säue diesen hohen klageweinerlichen Ton aus, der an eine verstimmte Oboe in höchsten Tonlagen erinnerte.
-minu's Monat: Februar 2015
-minu's TV-Magazin über Basel und seine Monats-Spezialitäten auf TeleBasel.
Waggis-Eier
für 4 Personen
Zutaten:4 frische Hühnereier
2,5 dl Rahm
1 gehäufter EL Maizena Saucenbinder
fein geschnittenes Gemüse (von einem Rüebli, einem Viertel Sellerieknollen, einem halben Stängel Lauch)
1/2 Zwiebel (gehackt)
1 Dose Sardellen (Alternative: Crevetten oder geröstete Brotwürfeli)
1 halbe gewürfelte Tomate
etwas Butter
2 Esslöffel Kapern
Essig
1 Fleischbrühwürfel
3 Peperoncini (rote Chilly-Pfefferschoten) gemörsert.
Von Erinnerungen, die man nicht entsorgen kann…
Innocent sprach ein Machtwort. Seit er sich aus dem Anwaltsleben ein paar Schritte zurückgezogen hat, spricht er öfters Machtworte.
Meistens zu mir. Es ist ihm dann mächtig langweilig. Also lässt er den Mach(t)o bei mir raus: «Du musst endlich LOSLASSEN!»
«Du musst» ist sein meistbenutzter Imperativ.
Ich schaue mich in meinem Zimmerchen um. Es hat architektonisch die Form eines Dreiersargs. Anders hätte man die Sache mit dem kleinen Dachfenster bautechnisch nicht lösen können.
Ausgebreitete Arme
Sie war einfach da.
Ihre hellen Augen lächelten ihn an. Und sie breitete ihre Arme aus.
Ernst wusste nicht, was das soll.
Erstens kannte er die Frau nicht.
Zweitens, was bedeuteten die ausgestreckten Arme. Wollte sie ihm den Weg absperren? Oder sollte er sie umarmen?
Die andern Leute, die ebenfalls auf das Tram warteten, schauten bereits neugierig. Einige grinsten. Andere guckten geniert weg.
«Hallo», sagte Ernst.
Vom Adelbodner Rennen und tschechischen Eiern
Pavel meinte, er wolle das auch mal erleben: ADELBODEN … DIESE WAHNSINNS-FANGEMEINDE MIT DEM NOCH WAHNSINNIGEREN BIERKONSUM… und überhaupt: die tief verschneiten Berge unter dem blauen Himmel.
Da konnte ich ja nicht so sein. Immerhin hat Pavel mir gezeigt, wie sie in Tschechien die Eier kratzen. Und Lebkuchen dekorieren. Die Eier sind total speziell. Sie werden zu stark gesottenen Kunstwerken, bei denen dich jeder Hartaufschlag reut.
ICH MEINE: NICHTS MIT EIERDÄTSCH! ABER HALLO!
Das ist Hartgekochtes vom Feinsten.