Pia Inderbitzin: «Ich bin die Frau hinter Frau Fasnacht»

Foto: Nicole Pont

Sie ist die heutige Frau Fasnacht.

Aber da ist nichts von violetter Rüschenbluse und Ridicule (nur Coop-Tasche mit Lauch), null Spitzenhandschuhe. Und kein grauer Dutt unter dem Blumenhut.

Basels Frau Fasnacht 2021 kommt mit Bubikopf in der Farbe des Höllenfeuers anstelle des roten Huts! Dazu ein Outfit im passenden Trauerschwarz: Denn auch dieses Jahr weint sie um die 72 schönsten Basler Stunden, die den Bach runtergehen…

Erschienen am: 
Sonntag, 14. Februar 2021

Gavin Gnanavasagam: «‹Daheim›, denke ich. Und meine Basel, die Clique und die Fasnacht»

Foto: Kostas Maros

«…Und wenn ich der Laterne um drei Uhr morgens das weisse Tuch runterreisse, wenn ich weiss: in einer Stunde wirst du leuchten. Ich glaube, das ist der grösste Glücksmoment für mich…» Die schwarzen Augen schauen mich lange an: «Ich bedanke mich dann stumm bei der Fasnacht, bei meiner Clique – sie haben mir geholfen, die Wurzeln hier wachsen zu lassen.»

Erschienen am: 
Donnerstag, 11. Februar 2021

Vom «Buggeli-Turnen» und den gepflückten Seidenblumen

Illustration: Rebekka Heeb

«Ja Himmeldoria! Musst du eigentlich stets tänzeln wie eine abgehalfterte Ballettlehrerin?» Meiner Mutter war es so etwas von wurst, eine schrille Schwuchtel grosszuziehen. Aber sie mochte es nicht, wenn ich den Finger beim Tee spreizte, den linken Arm vom Ellbogen ausstreckte und tänzelte wie die Damen im Rokoko. Sie wurde dann leicht bissig: «Hör mal, Tucki, es ist nicht schlimm, schwul zu sein – aber es ist schlimm, wenn man daraus eine Hymne macht.»

Erschienen am: 
Dienstag, 9. Februar 2021

Von viel zu engen Schuhen und zwei Dutzend Fasnachtsplaketten

Illustration: Rebekka Heeb

Gestern passierte etwas, das etwa so ablief: Ich wackle den Spalenberg runter. Jawohl: WACKLE - ist das Wort. Ich habe mir nämlich diese neuen, roten Schuhe an die ausge leierten Flossen gebeamt. Sie (die neuen Schuhe) sind schmal wie ein Langlaufski. Sie haben grüne Schnürsenkel. ABER: Es gab sie punkto Grösse nur eine Nummer zu klein für meine fusstechnische Rührei-Katastrophe.

Erschienen am: 
Dienstag, 2. Februar 2021

«Ich grüsse nicht mehr!»

Ich grüsse nicht mehr. Und auch nicht zurück!

Warum?

Das Credo meiner Eltern war: «Grüss schön, sonst denken die Leute, du seist hofärtig!» Sie trimmten mich auf Händeschütteln, Lächeln und «Grüezi». Meine Tante «Nettchen» reagierte stinkig, wenn jemand ihr nicht «guten Tag» sagte und sie übersah. Sie war klein. Und bellte umso lauter: «D e r grüsst doch nie. Das ist eine absolute Rübe!» Sie sagte Schlimmeres. Aber das kann ich hier nicht bringen. ZENSUR!

Erschienen am: 
Donnerstag, 21. Januar 2021

Von der schwarzen Zeit und dem goldenen Baum

Illustration: Rebekka Heeb

Mimosen waren für mich stets zarte Zauberblumen. Vor allem: Sie bedeuten Fasnacht. Allerdings verbreiten die flaumigen Kügelchen nur wenige Tage vor dem Morgenstraich in den Blumenläden ihren speziellen Duft. Denn Fasnachtsmimosen sind heikel für den Verkauf - die Rispen behalten ihr kükenflauschiges Kleid nur kurz. Also kommen sie ganz selten in den Kleinhandel.

Da hat es das Hühnerei besser. Anders gesagt: Die Mimose altert optisch sichtbar, das Ei nur innerlich.

Erschienen am: 
Dienstag, 19. Januar 2021

Katharina Barmettler-Sutter: «Ich habe gelernt, Dinge heranreifen zu lassen»

Foto: Lucia Hunziker

Nein - einfach war es nicht.

Ich versuchte, die Geschäfts leiterin von Sutter Begg zuerst telefonisch zu erreichen. Sie ist immerhin eine der wenigen CEOs im helvetischen Business-Land. Überdies ist sie eine Sutter-Tochter - die vierte Generation im berühmten Brotteig dieser regionalen Bäckereikette. Nochmals ein Telefonanruf. Und wieder abgeblitzt. Man schirmt sie ab, wie die Queen vor Sauerkraut und Blutwurst.

Erschienen am: 
Samstag, 16. Januar 2021

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